Die Welt bis gestern

Ein Original aus dem Waldviertel

Josef Höbarth verstand etwas von Selbstinszenierung, im Fotostudio trug er Tracht.
Josef Höbarth verstand etwas von Selbstinszenierung, im Fotostudio trug er Tracht. Aus dem besprochenen Buch
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Josef Höbarth war ein Pionier der Urgeschichteforschung in Niederösterreich. Das schillernde Leben des Sonderlings bestand aus Triumphen und grandiosen Abstürzen.

Am Anfang waren Sagen und seltsame Geschichten, die das Kind Josef Höbarth, der Sohn eines Waldviertler Schmieds, aufschnappte. Etwa über ausgegrabene „Töpfe“ auf der „Holzwiese“ im Wald oberhalb der Ortschaft Thunau am Kamp. Kinder hätten sich einen Spaß daraus gemacht, sie mit Steinen kaputt zu werfen. Das war um 1900, Höbarth war neun Jahre alt. Überall in der Gegend gab es Plätze, zu denen man sich alte Geschichten erzählte. Vertiefungen an Granitfindlingen galten als Abdrücke der Heiligen Familie, die bei ihrer Flucht nach Ägypten einen Umweg über diese Gegend gemacht haben soll.

Josef Höbarth (1891–1952) wurde bekannt als leidenschaftlicher Sammler. Schon als Kind, erzählte man, habe er weinend versucht, eine schöne alte Truhe vor dem Zertrümmern zu bewahren. Das stamme doch von den bäuerlichen Vorfahren! In ihm erwachte ein Forscherdrang, er begann im Gebiet der Stadt Horn mit archäologischen Ausgrabungen, seine Fundorte lagen zwischen Kamp und Manhartsberg, im Horner Becken, bei Eggenburg, Thunau, Maria Dreieichen, Burgschleinitz. Er entwickelte einen guten Blick für Fundstätten.

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