1900 Nachbeben

Zahl der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien steigt auf 24.000

Mehr als 166.000 Einsatzkräfte sind an den Rettungs- und Hilfseinsätzen beteiligt.
Mehr als 166.000 Einsatzkräfte sind an den Rettungs- und Hilfseinsätzen beteiligt.IMAGO/NurPhoto
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Viele Menschen werden noch unter den Trümmern vermisst. Hunderttausende wurden durch die Erdstöße obdachlos. Etwa 24,4 Millionen Menschen sind der Türkei zufolge betroffen.

Die Zahl der Toten nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf über 24.000 gestiegen. Allein in den betroffenen Gebieten in der Türkei wurden 20.665 Tote geborgen, wie die Katastrophenschutzbehörde AFAD Samstag früh mitteilte. In Syrien wurden mehr als 3500 Todesopfer gemeldet. Viele Menschen werden noch unter den Trümmern vermisst.

Hunderttausende wurden durch die Erdstöße obdachlos. Etwa 24,4 Millionen Menschen sind der Türkei zufolge von den Erdbeben betroffen.

In der Türkei wurden laut den Behördenangaben fast 93.000 Menschen aus den Erdbeben-Gebieten herausgebracht. Mehr als 166.000 Einsatzkräfte seien an den Rettungs- und Hilfseinsätzen beteiligt. Seit dem ersten Beben Montag früh seien fast 1900 Nachbeben registriert worden.

Berührende Einzelschicksale

Weiterhin gibt es berührende Einzelschicksale mit glücklichem Ende. Die Rettungskräfte zogen in Kahramanmaras 112 Stunden nach dem Beben einen 46 Jahre alten Mann aus der Ruine eines siebenstöckigen Gebäudes, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. In der Provinz Gaziantep wurde demnach eine schwangere Frau nach 115 bangen Stunden zurück ans Tageslicht geholt. Ebenfalls in Gaziantep bargen Helfer ein neunjähriges Mädchen nach 108 Stunden aus dem Schutt - seine beiden Eltern und seine Schwester waren da jedoch schon tot. In der Provinz Kahramanmaras konnte ein 15-jähriges Mädchen nach über 110 Stunden lebend geborgen werden, wie der Samariterbund mitteilte.

Am frühen Montagmorgen hatte zunächst ein Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert, bevor zu Mittag ein weiteres Beben der Stärke 7,6 folgte. Da Menschen nur in seltenen Fällen länger als drei Tage ohne Wasser überleben können und die Vermisstenzahlen noch immer sehr hoch sind, ist zu befürchten, dass die Opferzahlen noch drastisch steigen dürften.

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