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Super Bowl: Touchdown mit Vorbildwirkung

Patrick Mahomes (Nr. 15) und Jalen Hurts (1) geben dem Duell zwischen Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles eine historische Note.
Patrick Mahomes (Nr. 15) und Jalen Hurts (1) geben dem Duell zwischen Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles eine historische Note.(c) Getty Images (Cooper Neill)
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Erstmals werden im Super Bowl beide NFL-Finalisten von schwarzen Quarterbacks angeführt. Ein Meilenstein, denn auch der Profi-Football kennt und lebt die sozialen Ungleichheiten.

Sie werden den Super Bowl LVII in der Nacht auf Montag (0.30 Uhr MEZ, live Puls4) mit ihren Ideen und Pässen entscheiden: Als Quarterbacks haben Patrick Mahomes auf Seiten der Kansas City Chiefs und Jalen Hurts bei den Philadelphia Eagles im traditionell größten US-Sportereignis die wichtigsten Rollen inne, sie stehen als Spielgestalter im Blickpunkt. Und mit ihnen eine gesellschaftspolitische Diskussion. Denn in der 57. Auflage des Endspiels der National Football League sind erstmals die Quarterbacks beider Finalisten afroamerikanischer Abstammung. Ein bedeutsames Zeichen? Oder lediglich eine Kategorie, die in der heutigen Zeit abseits rein sportlicher Leistung keinen Platz mehr finden sollte? Football-Enthusiasten im Land sind ob dieser Frage gespalten, die Protagonisten indes sind sich einig.

„Das ist Geschichte. Etwas, auf das man aufmerksam machen sollte. Es war ein langer Weg bis hierher“, sagte Hurts vor seiner Super-Bowl-Premiere. Schließlich hatten vor ihm erst sieben andere schwarze Quarterbacks einen Auftritt im NFL-Finale, einer davon ist sein heutiger Gegner Mahomes. „Es ist ein historischer Moment, wir sind Teil davon. So viele vor uns haben das Fundament gelegt. Das wird ein spezieller Moment“, so der Chiefs-Superstar. „Ich hoffe, dass wir den Jungs, die noch kommen werden, die Bühne bereiten.“

American Leaders. Immerhin ist es erst 36 Jahre her, dass mit Douglas Williams zum ersten Mal ein schwarzer Quarterback das NFL-Highlight mitschrieb – und seine Washington Redskins 1987 auf Anhieb zum Triumph führte. Ins Endspiel folgten ihm Steve McNair (2000, Titans), Donovan McNabb (2004, Eagles), Colin Kaepernick (2013, 49ers), Russell Wilson (2013/2014, Seahawks), Cam Newton (2016, Panthers) und nun neben Mahomes (drittes Mal nach 2020, 2021) Hurts. „Das mitzuerleben, rührt mich zu Tränen“, sagte Williams. Die äußere Erscheinung des Duos nicht zum Thema zu machen, wäre für den 67-Jährigen der völlig falsche Zugang. „Es ist leicht zu sagen: ,Warum muss man die Hautfarbe ins Spiel bringen?‘, wenn man sich nicht klarmacht, was schwarze Quarterbacks und Schwarze generell durchmachen mussten.“

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