Interview

FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Angerer: "Das ist für mich eine Slowenisierung"

„Wer ist da Erwin?“, plakatierte die FPÖ vor einem Jahr. Erwin Angerer musste erst bekannt werden.
„Wer ist da Erwin?“, plakatierte die FPÖ vor einem Jahr. Erwin Angerer musste erst bekannt werden.(c) Karlheinz Fessl
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Der Spitzenkandidat der Kärntner FPÖ, Erwin Angerer, ist (anders als Udo Landbauer) für „uneingeschränkte humanitäre Hilfe“ für die Türkei. Aber absolut gegen ein mehrsprachiges Landesgericht in Kärnten.

Niederösterreichs FPÖ-Chef, Udo Landbauer, beschwerte sich auf Facebook über „drei Millionen für die Türkei“. Er schrieb: „Jetzt muss Schluss sein mit Millionengeschenken an das Ausland!“ Wie finden Sie das angesichts von mehr als 22.000 Erdbebentoten?

Erwin Angerer:
Ich kommentiere Aussagen von anderen nicht, aber ich sage Ihnen, wie ich dazu stehe: Ich bin dafür, dass man uneingeschränkt humanitäre Hilfe leistet. Gott sei Dank können wir uns das leisten. Aber ich würde mir wünschen, dass man diese Hilfe auch der eigenen Bevölkerung zuteilwerden lässt. Wir hatten im letzten Jahr in Kärnten eine schwere Unwetterkatastrophe, und bis heute ist seitens des Bundes kein Euro geflossen. Es ist Teil unseres Wahlprogramms, dass der Katastrophenfonds so etwas zu hundert Prozent abdeckt.

Landbauers Posting reiht sich in eine lange Reihe von FPÖ-Sagern ein. Manche zynisch, manche rassistisch, manche beleidigend. Warum macht Ihre Partei das?

Ich könnte Postings anderer Parteien heraussuchen, die auch beleidigend sind. Wir Freiheitliche werden als Rechtsextreme, Klima- und Corona-Leugner beschimpft. Mein Zugang ist, dass ich nicht beleidige. Was ich aber auch orte: Immer wenn die Freiheitlichen im Aufschwung sind, wird alles zum Skandal aufgeblasen.

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