Mit der Woche des Opernballs startet nun die Hauptsaison des Richard Lugner. Warum tut er sich mit 90 Jahren das jährliche Spektakel um Promi-Gäste und junge Frauen, die man unter Tiernamen kennt, noch an? Ist das noch zeitgemäß? Was treibt den Mann an, den man weithin als skurrile Figur kennt, der nichts peinlich zu sein scheint?
Am Donnerstag gehen Sie mit Jane Fonda zum Opernball. Die kennt man heute vor allem als Klimaaktivistin: War das ein Grund?
Richard Lugner: Das sucht mittlerweile meine Tochter, die Jacky aus. Sie war der Meinung, die ist super. Ich war ja eher ängstlich, sie ist ja schon 85, ob die das schafft? Das Hineinkommen in die Oper ist eine Katastrophe.
Sie sind ja auch schon 90.
Aber ich bin noch gut beieinander. Wir hatten die Gina Lollobrigida, die war nicht so gut beieinander. Der Roger Moore hat sich auch schwer getan.
Ist der Klimawandel, gegen den sich Jane Fonda ja sehr einsetzt, für Sie ein Thema?
Ich glaub, man muss einmal etwas tun. Als ich ein Kind war, war ja so hoch Schnee (zeigt auf Höhe der Tischplatte). Als ich meinen Vater zum letzten Mal gesehen habe, mit zehn Jahren, sind wir durch so hohen Schnee zur Mitternachtsmette gestapft.