Vereine und Initiativen in Österreich sammeln für die Erdbebenopfer in der Türkei.
Die Betroffenheit ist groß, die Hilfsbereitschaft immens. Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat auch die türkischstämmige Gemeinschaft in Österreich im Mark getroffen. Vor wenigen Tagen fanden sich in einer Versammlungshalle in Wien-Liesing hauptsächlich junge Menschen ein, um die Sachspenden zahlreicher Vereine zu sortieren, einzupacken und in einen Lkw zu stapeln. Gewand, Decken, Windeln, alles, was in der Krisenregion dringend gebraucht wird, schickten die Helfer los. Für das Sammeln wurden Vereinen und der hilfsbereiten Gemeinschaft nur eine Bedingung vorgegeben: kein Secondhand, nur neue Hilfsgüter.
Auch wenn in den Bundesländern weiterhin Sachspenden gesammelt werden, sehen größere Vereine und Institutionen davon ab. „Es nimmt viel Zeit in Anspruch, die Spenden zu sortieren, einzupacken und dann auf den Landweg zu schicken“, sagt Niyazi Çevikaslan von der türkisch-islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit (Atib). Stattdessen habe man von Tag eins an auf Geldspenden gesetzt, die Aufforderung in soziale Medien geteilt, so in den 62 Atib-Moscheen des Landes. Nach dem Freitagsgebet wurde eine weitere Sammelaktion gestartet, für das Wochenende haben einige Moscheen Kirmes-Aktionen angekündigt, um den Erlös spenden zu können. Çevikaslan zufolge sei bereits eine beachtliche Summe zusammengekommen, die nächste Woche, nach dem Ende der ersten Sammelaktionen, veröffentlicht wird. Das Geld werde an die Katastrophenschutzbehörde Afad, das türkische Rote Kreuz und vor allem an den Kooperationspartner, der Stiftung der Religionsbehörde Diyanet, überwiesen.
Die Sammelaktion in Liesing hingegen organisierten Vereine, die seinerzeit jene Menschen gründeten, die aus derselben Region stammten (Verein der Migranten aus Samsun etwa). Sie haben auch ein Komitee gegründet, um die Hilfe in den nächsten Tagen und Wochen koordinieren zu können. Darüber hinaus haben religiös-muslimische Vereine wie Rahma ihre eigenen Aktionen gestartet, so auch die Islamische Glaubensgemeinschaft.