Nach einem mutmaßlichen Spionageballon aus China wurden zwei weitere unbekannte Flugobjekte vom Himmel geholt.
Wien/WashingtonD.C. Am Himmel über Nordamerika trägt sich Seltsames zu. Dreimal binnen neun Tagen sind F-22-Kampfjets aufgestiegen, um unbemannte Flugobjekte vom Himmel zu holen. Zwei Abschüsse erfolgten über US-Territorium, der dritte am Samstag über dem Yukon, dem nur sehr dünn besiedelten Nordwesten Kanadas. Während es sich bei dem ersten Zielobjekt mutmaßlich um einen chinesischen Spionageballon gehandelt hat, ist die Herkunft der beiden anderen Objekte genauso unklar wie ihr Einsatzzweck.
Den Abschuss des Flugkörpers über Kanada am Samstag hatten US-Präsident Joe Biden und der kanadische Premier, Justin Trudeau, gemeinsam genehmigt. Das Objekt sei aus Vorsicht und auf Empfehlung des Militärs abgeschossen worden. Die kanadische Verteidigungsministerin, Anita Anand, beschrieb es als klein und von „zylindrischer Form“. Der Abschuss erfolgte in zwölf Kilometern Höhe. Auch das andere rätselhafte Flugobjekt war in dieser Höhe unterwegs gewesen. Es wurde am Freitag über Alaska unweit der Ölfelder von Prudhoe Bay abgeschossen. Die US-Regierung hatte das Vorgehen damit begründet, dass der zivile Flugverkehr gefährdet gewesen sei.
In Alaska und Kanada war am Sonntag die Bergung der Flugobjekte unter widrigsten Bedingungen im Gang.
Auch China meldet seltsame Sichtung
Zugleich tauchte eine Meldung auf, wonach auch China den Abschuss eines unbekannten Flugobjekts vorbereite. Die Zeitung „Global Times“ berichtete unter Berufung auf eine lokale Schifffahrtsbehörde, ein rätselhaftes Flugobjekt sei vor den Gewässern der bezirksfreien Stadt Rizhao in der Provinz Shandong gesichtet worden. Fischer wurden in einer Nachricht dazu aufgefordert, besonders auf ihre Sicherheit achtzugeben. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2023)