Große Hits, keine Gäste, keine Gage, dafür ein neues Baby im Bauch. Rund um Rihannas ersten Auftritt seit Jahren gibt es viel zu erzählen.
Nach den auftrittsfreien Jahren hat sich Pop-Superstar Rihanna mit einer fulminanten Halbzeitshow beim Superbowl zurückgemeldet. Bei dem Medley während des Finals der National Football League (NFL) reihte die 34-Jährige am Sonntagabend (Ortszeit) eine Reihe ihrer größten Hits aneinander. Bei „Bitch Better Have My Money“ und „Diamonds“ schwebten die Sängerin aus Barbados und ihre Tänzerinnen und Tänzer auf bewegbaren Bühnen im Stadion.
Loewes Kreativdirektor Jonathan Anderson entwarf ihr für die Show einen roten Fliegeroverall, der im Laufe der Show an Volumen gewann. Am Ende brachte er einen fedrigen Puff-Mantel von Alaïa hervor. Rückblickend auf die Superbowl-Pressekonferenz vom vergangenen Freitag machte der drapierte Mantel gleich mehr Sinn.
Unter dem Brustkorsett zeichnete sich eine größere Überraschung ab, die Rihannas Management nach dem Auftritt gegenüber „The Hollywood Reporter“ bestätigte: Die Sängerin ist mit ihrem zweiten Kind schwanger. Zuvor hatten viele User im Internet aufgrund eines leichten Bauchansatzes gemutmaßt, dass sie erneut ein Baby erwartet. Rihanna hatte vergangenes Jahr einen Sohn geboren.
Auf eine andere Überraschung mussten ihre Fans aber verzichten: Den Superhit „Umbrella“ sang Rihanna allein, ohne Co-Musiker Jay-Z. Viele hatten zuvor gemutmaßt, dass der Superstar-Rapper, der zuvor im Stadion gesichtet worden war, für das Lied auf die Bühne kommen würde.
Viel Werbegeld für keine Gage
Die Superbowl-Halbzeitshow war jedenfalls Rihannas erster Auftritt seit gut sechs Jahren. Sie hätte sich dafür keinen standesgemäßeren Anlass aussuchen können: Beim NFL-Finale zwischen den Kansas City Chiefs und den Philadelphia Eagles in Glendale (Arizona) wurden etwa 100 Millionen TV-Zuschauer allein in den USA erwartet. Der Superbowl gilt als das größte einzelne Sportereignis der Welt. Die Spitze der Einschaltquoten erreicht immer wieder die etwa 13-minütige Halbzeitshow, die als Muskelspiel der US-Unterhaltungsindustrie gesehen werden kann.
Beim Super Bowl ist dabei nicht nur die Halbzeitshow, sondern auch die Werbung beliebt. Die Spots werden mit großem Aufwand exklusiv für das Megaevent gedreht. In ihnen treten häufig Stars auf. Für einen 30-Sekunden-Werbespot bekommt der übertragende TV-Sender Fox in diesem Jahr Medienberichten zufolge etwa bis zu sieben Millionen US-Dollar. Im amerikanischen Profi-Football richten sich sogar der Spielablauf und die Pausen zwischen den Spielzügen nach der Länge der eingeblendeten Werbung.
Und auch wenn es seltsam klingt, die eigentlichen Darsteller der Halbzeitshows bekommen laut Recherchen des „Independent“ keine Gage für ihre 13 Minuten. Stattdessen würde die NFL alle Kosten, die mit der Durchführung der Show verbunden sind, einschließlich der Reisekosten übernehmen.
Vor über 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Arena in Glendale war Rihanna übrigens nicht der einzige Musikstar: Die US-amerikanische Hymne wurde von Country-Legende Chris Stapleton gesungen und endete traditionell damit, dass US-Kampfjets dröhnend über das Stadion flogen. Auch US-Sänger Babyface hatte einen Auftritt.
Rihanna, die einen Auftritt beim Superbowl vor wenigen Jahren wegen des strukturellen Rassismus in der NFL noch abgelehnt hatte, musste am Sonntagabend große Erwartungen erfüllen, denn die Auftritte in den vergangenen Jahre waren nichts weniger als sensationell. 2022 traten Rap-Superstars Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, Mary J. Blige und Kendrick Lamar in Los Angeles auf. Und das Jahr davor brachte Musiker „The Weeknd“ die Arena mit seinem Auftritt zum Kochen. Auch der Auftritt von Shakira und Jennifer Lopez 2020 wurde legendär.
(sh/APA/dpa)
