Lobmeyr Christine Pichler
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Manufaktur-Besuch

Lobmeyr feiert, aber glitzern sollen die anderen

Eine Wiener Institution mit weltweit wahrnehmbarer Strahlkraft feiert heuer ihr 200-jähriges Bestehen: Ein Besuch in der Manufaktur von Lobmeyr, die sich im Jubeljahr deutlich vergrößert und in der es wegen eines Großauftrags für Tiffany gerade ordentlich brummt.

An den Sommer 2008 erinnert man sich in der Salesianergasse in Wien Landstraße noch gut: Damals kamen als Höhepunkt eines logistischen Kraftakts die Originalluster aus der Metropolitan Opera in New York in das Lobmeyr-Stammhaus zurück, um sich einer kleinen Verjüngungskur zu unterziehen. Wobei, zurück: Als der „Met-Luster“, wie man ihn hier nennt, bzw. der „Starburst Chandelier“, wie er in New York und ganz offiziell heißt, 1966 von Hans Harald Rath entworfen wurde, war das Gebäude noch gar nicht im Besitz des Familienunternehmens. Der berühmte Luster, bis heute Bestseller der Firma, entstand also genau genommen anderswo.

Schnell musste es trotzdem gehen, als die Luster zum Restaurieren in Empfang genommen wurden: Genau neuneinhalb Wochen standen zur Verfügung, also die Pause zwischen zwei Spielzeiten. Metallteile wurden ersetzt, die Elektrifizierung erneuert, die einzelnen Bauelemente der sogenannten Sputniks – wie man die Space-Age-Module, aus denen der Luster besteht, bei Lobmeyr liebevoll und scherzhaft nennt – auf Vordermann gebracht.

Lobmeyr Christine Pichler
Familiensinn. Die drei Cousins Johannes (l.), Leonid und Andreas (nicht im Bild) Rath leiten heute die Firma.Christine Pichler

Johannes Rath, mit seinen Cousins Leonid und Andreas Rath einer der drei Geschäftsführer und für das Lustergeschäft zuständig, war kurz zuvor in den Familienbetrieb eingestiegen und sagt heute scherzhaft: „Ich habe mit der größten Herkulesaufgabe angefangen, die man sich nur vorstellen kann. Von da an konnte es quasi nur bergab gehen.“


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