Wohnen

Deutscher Wohnraummangel steigt auf höchsten Stand seit 20 Jahren

IMAGO/U. J. Alexander
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Der Verband ZIA prognostiziert durch Probleme wie etwa "exorbitante Kostensteigerungen" eine Neubaulücke von deutschlandweit rund 700.000 Wohnungen bis 2025.

Der Mangel an Wohnraum in Deutschland hat den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Das geht aus dem Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft hervor, das der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) am Dienstag vorstellte - das Gutachten wird seit 20 Jahren erstellt. Der Verband ZIA prognostiziert, dass durch Probleme wie etwa "exorbitante Kostensteigerungen" bis 2025 eine Neubaulücke von deutschlandweit rund 700.000 Wohnungen entstehen wird.

Wie aus dem Gutachten hervorgeht, stieg allein durch den Ukraine-Krieg die Nachfrage nach Wohnungen in Deutschland um rund 200.000. Im vergangenen Jahr zogen auch deshalb sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise für Wohnungen deutlich an.

Die Mieten für den Bestand erreichten zum Jahresende durchschnittlich 9,10 Euro pro Quadratmeter und Monat - ein Anstieg im Jahresvergleich um 5,2 Prozent und ein deutlicheres Plus als in den Jahren zuvor. Die stärksten Anstiege und höchsten Mieten gab es in den kreisfreien Städten im Westen. In den Landkreisen war der Anstieg weniger ausgeprägt.

München bleibt Spitzenreiter bei Mietpreisen

In den sieben wichtigsten Märkten - Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart - lagen die Mietsteigerungen mit Ausnahme von Köln und Berlin allerdings unter dem Bundesdurchschnitt. Spitzenreiter hinsichtlich der Höhe bleibt München mit 18,07 Euro pro Quadratmeter.

Die Kaufpreise für Wohnungen erhöhten sich im Jahresvergleich um deutliche 7,8 Prozent auf 3324 Euro pro Quadratmeter. In den westdeutschen kreisfreien Städten lagen die Preise zum Ende des vierten Quartals bei im Schnitt 4221 Euro pro Quadratmeter. Auch hier habe es aber in den wichtigsten Städten einen "Trendwechsel" gegeben, denn die Preise sanken im vierten Quartal verglichen mit dem zweiten Quartal.

Beim Neubau stützte sich das Gutachten auf vorliegende Zahlen aus dem Jahr 2021. Hier lag die Zahl der Fertigstellungen bei 293.500 - ein Minus von 4,2 Prozent verglichen mit 2020. Möglich sei hier aber eine Verzerrung, denn durch den Lockdown könnten die Fertigstellungen verzögert gemeldet worden sein, heißt es in dem Gutachten.

Erstellt wird das jährliche Gutachten von fünf Experten und Expertinnen für Immobilienwirtschaft und Volkswirtschaftslehre.

(APA)

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