Protest

Comeback der Opernballdemos: Wiens Polizei ist bereit für Großeinsatz

Das Entree der Wiener Staatsoper nimmt Formen an. Bis hierher sollen die Demonstrierenden aber nicht kommen.
Das Entree der Wiener Staatsoper nimmt Formen an. Bis hierher sollen die Demonstrierenden aber nicht kommen.APA/EVA MANHART
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Mit dem Revival des Wiener Opernballs am Donnerstag nach zweijähriger Pandemie-Pause wurden auch zwei Gegendemonstrationen angekündigt. Die Polizei wird daher mit 160 Beamten im Einsatz sein.

Es gehörte bis 2018 fast zu jedem Opernball dazu: Die draußen stattfindende Opernball-Demo. Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause wird es diese heuer wieder geben. Auf Anfrage der „Presse“ teilte die Landespolizeidirektion Wien am Dienstag mit, dass derzeit zwei Gegendemonstrationen angezeigt wurden.

Eine davon ist die „Demonstration gegen den Opernball 2023“ von der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ), bei der 200 Teilnehmer erwartet werden. Diese soll um 19 Uhr am Keplerplatz starten und gegen 22 Uhr auf der Kärntnerstraße enden. Marschiert wird unter dem Motto „Eat the Rich" gegen soziale Ungerechtigkeit.

„Störaktionen nicht ausgeschlossen"

Unter diesem Wahlspruch gab es beispielsweise 1989 eine der heftigsten Straßenschlachten rund um die Oper, als die Demonstranten unter anderem den Mercedes eines Ballbesuchers kaperten und als Prellbock gegen die Polizeiabsperrungen benutzten. 52 Verletzte, zwölf Festnahmen und Sachschaden in Millionenhöhe lautete die Bilanz damals.

Von selbigem Szenario sei heuer allerdings laut Polizei nicht auszugehen: „Grundsätzlich gehen wir von friedlichen Versammlungen aus.“ Aber dennoch: „Einzelne Störaktionen können jedoch nicht ausgeschlossen werden und fließen entsprechend in die Planung mit ein.“ Und die Einsatzplanung sei bereits in vollem Gange.

Die zweite Demo wird als Standkundgebung mit etwa 30 Teilnehmern um 20 Uhr im ersten Bezirk am Albrechtsbrunner/Bitzinger Würstelstand (hinter der Oper) erwartet. Unter dem Motto „Die Reichen tanzen – wir protestieren gegen Teuerungen" wird bis 23 Uhr demonstriert werden.

160 Polizisten

Derzeit würden der Polizei keine Informationen vorliegen, dass etwaige Aktionen direkt am Opernball stattfinden sollen. Die Polizei sei jedoch vorbereitet. „Eine Beobachtung von entsprechenden  Plattformen ist hierfür unerlässlich“, so der Polizeisprecher zur „Presse“.

Aufgrund der für diese Woche angekündigten Klimakleber-Aktionen und der angezeigten Versammlungen werden am Donnerstag im Gesamten etwa 160 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein.

Die Polizei werde dabei sowohl in Uniform, als auch in Zivil vertreten sein. Neben diversen Polizeieinheiten, wie etwa der Bereitschaftseinheit und der Sondereinheit WEGA, wird auch die Landesverkehrsabteilung Wien vor Ort sein. „Insbesondere im Bereich um die Oper wird es zu - temporären - Verkehrssperren kommen.“

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