Quergeschrieben

Wissen Sie auch ganz genau, was für die Ukraine gut ist?

Alice Schwarzer
Alice SchwarzerIMAGO/Photopress Müller
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Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht sind gegen Waffenlieferungen und für Friedensverhandlungen. Neuerdings gilt das als „amoralisch“ und „zynisch“.

Es reiche ihr jetzt mit „diesem pseudopazifistischen Mist“, schrieb Claudia Gamon, Europaabgeordnete der Neos, vor ein paar Tagen auf ihren Social-Media-Accounts. „Ich könnte kotzen.“ Anlass für Gamons cholerischen Ausbruch war das „Manifest für Frieden“, in dem Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht (sowie ein paar Dutzend weitere, ebenfalls prominente Erstunterzeichner) den deutschen Bundeskanzler, Olaf Scholz, auffordern, die Eskalation der Waffenlieferungen in die Ukraine zu stoppen und sich stattdessen für Verhandlungen starkzumachen.

Man kann dieses Anliegen weltfremd oder ganz vernünftig finden, je nach Gusto. Aber mit inhaltlichen Details wollen die Kritiker sowieso keine Zeit verplempern. Schließlich herrscht Krieg, da geht man lieber gleich in den Nahkampf: Ein „ruiniertes Lebenswerk“ sieht etwa die linke „TAZ“. Schwarzer und Wagenknecht „entblößen sich als amoralisch“, die Mitstreiter hätten schon vorher „nicht mehr alles beisammen“ gehabt, glauben die Kollegen. Katrin Göring-Eckardt, grüne Vizepräsidentin des deutschen Bundestags, nennt die Aktion der zwei Frauen „naiv und unehrlich“. Der Politikwissenschaftler HerfriedMünkler wittert „puren Zynismus“. Und das war jetzt nur eine kleine Auswahl an Beleidigungen in dieser Causa.

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