Asiens Supermacht und der Kontinent galten lang als ideale Partner. Doch angesichts der Schuldenkrise und unrentabler Großprojekte zeigen sich erhebliche Risse.
Im Dezember brach William Ruto ein vertraglich zugesichertes Tabu, das so ziemlich jede chinesische Kreditvereinbarung mit afrikanischen Regierungen begleitet: die Geheimhaltungsvereinbarungen zu den Bedingungen. Uhuru Kenyatta, sein Vorgänger als Präsident Kenias, hatte die Veröffentlichung von Verträgen für unprofitable Milliardenprojekte mit Verweis auf entsprechende Klauseln verweigert. Doch dafür zog er sich so viel öffentliche Wut zu, dass Ruto die Angelegenheit zum wichtigen Wahlkampfversprechen machte.
Die ominösen Details beziehen sich auf den Bau einer völlig überteuerten Bahnstrecke mit einem Bauvolumen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar von Nairobi zur Küstenstadt Mombasa und lassen erahnen, warum Peking derartige Verträge lieber vertraulich behandelt. Eine rechtmäßige Bauausschreibung gab es nicht. Zudem sieht der Deal vor, dass fast alle „Güter, Technologien und Dienstleistungen“ aus China bezogen werden. Zollbefreit wohlgemerkt. Die örtliche Wirtschaft wird am größten Infrastrukturprojekt in der Geschichte Kenias also eher nebenbei mitwirken. Etwaige Schiedsverfahren? Dürfen nur in China stattfinden.