Junta in Burma hat in zwei Jahren mehr als 55.000 Häuser niedergebrannt

APA/AFP/STR
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Auch zahlreiche Kirchen, Tempel und Moscheen wurden zerstört oder beschädigt, wie die Forschungsstelle „Data for Myanmar“ feststellte.

Das Militär der Junta Myanmars sowie regimetreue Milizen haben seit dem Putsch im Februar 2021 landesweit mehr als 55.400 Häuser niedergebrannt. Am stärksten betroffen war die Region Sagaing als Hochburg des Widerstands mit rund 43.000 zerstörten Gebäuden, wie das unabhängige myanmarische Nachrichtenportal Irrawaddy berichtet. Die Zahlen wurden demnach von der Forschungsstelle "Data for Myanmar" erhoben.

Die tatsächliche Zahl der in Brand gesteckten Häuser könnte noch höher sein, da viele mutmaßliche Brandanschläge des Regimes noch verifiziert werden müssten und aktuelle Daten aus der Region Kayah nicht verfügbar seien, hieß es. Seit der Verhängung des Kriegsrechts im Jänner 2023 in den Regionen Sagaing, Magwe und Bago sowie in den überwiegend christlichen Bundesstaaten Chin und Kayah habe es eine Vielzahl von Brandanschlägen der Armee gegeben.

Die Junta lässt auch Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen angreifen und niederbrennen. Laut Medienberichten wurden seit dem Militärputsch von 2021 mehr als 130 Kirchen, buddhistische Tempel und Moscheen zerstört oder beschädigt.

Gräueltaten in großem Ausmaß

Sowohl die internationale Gemeinschaft als auch der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Bo, rufen immer wieder zur Beendigung der Gewalt auf. Menschenrechtsorganisationen beklagen Gräueltaten der Junta wie Folter, außergerichtliche Tötungen, den Einsatz von Inhaftierten als menschliche Schutzschilde, Artillerie- und Luftangriffe auf Wohngebiete, das Plündern von Häusern sowie sexuelle Gewalt.

Mehr als zwei Millionen Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen seit dem Putsch durch die Kämpfe zwischen Armee und dem bewaffneten Widerstand bereits zu Binnenvertriebenen, über 19.000 festgenommen, mehr als 100 zum Tod verurteilt und mindestens 700 starben unmittelbar nach ihrer Festnahme durch Folter oder willkürliche Exekutionen. Die gestürzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi (77) wurde in mehreren Prozessen zu insgesamt 33 Jahren Haft verurteilt. Kritiker werten die Verfahren als politisch motivierte Schikane.

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