In Österreich sind so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Die Zahl der Arbeitsstunden stagniert. Nun hat Arbeitsminister Martin Kocher eine Debatte über das hohe Ausmaß an Teilzeit losgetreten.
Es braucht in diesem Land offenbar wenig, um den Zorn fast aller auf sich zu ziehen. Diesmal schaffte es Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, indem er in einem „Kurier“-Interview über das Kürzen von Sozialleistungen für freiwillig Teilzeitbeschäftigte sinnierte. Am Mittwoch ruderte er zurück: Nie sei es seine Intention gewesen, Müttern etwas wegzunehmen, sagte er am Rande des Ministerrats. Es gehe darum, dass Steuern und Abgaben die Nettobezüge nicht so stark reduzieren sollen, dass kein Anreiz mehr besteht, mehr zu arbeiten.
Tatsächlich ist die Teilzeitquote in kaum einem europäischen Land so hoch wie in Österreich. Die Gründe liegen nicht zuletzt im Steuersystem. Was könnte man ändern, um Menschen zu mehr Arbeit zu motivieren? Ein Überblick.