Österreichs Fußball als Zeuge der Star-Werdung

Karim Adeyemi
Karim AdeyemiIMAGO/pepphoto
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Einst waren sie im Salzburg-Trikot in Österreich zu bewundern: Nun glänzen Karim Adeyemi und Erling Haaland auf weitaus größeren Fußballbühnen.

Wien. Die Ausbildungsphilosophie von Serienmeister Salzburg hat einen Nebeneffekt für Österreichs Fußballfans: Zwischen Altach und Hütteldorf kann Spielern auf die Beine geschaut werden, die in späteren Jahren die internationale Fußballbühne verzaubern werden. So geschehen jüngst im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League, als Karim Adeyemi Dortmund nach einem Highspeed-Solo über das ganze Feld zum Sieg gegen Chelsea schoss. „Meep Meep! Und dann ist er dahin“, kommentierte BVB-Trainer Edin Terzić die Aktion seines blitzschnellen Angreifers in Anlehnung an die Figur des Road Runner aus der Zeichentrickserie „Looney Tunes“.

Auf seinem 70-Meter-Sprint ließ Adeyemi, der im vergangenen Sommer für 30 Millionen Euro von Salzburg nach Dortmund gewechselt ist, den argentinischen Weltmeister Enzo Fernández stehen und überspielte Tormann Kepa Arrizabalaga eiskalt. „Ich habe mir gedacht, dass ich irgendwann den Ball vorbei legen muss. Das war das Einzige“, sagte der Matchwinner, der mit gemessenen 36,7 km/h den Geschwindigkeitsrekord in der deutschen Bundesliga hält. „Er macht das aktuell richtig, richtig gut. Da können wir nur hoffen, dass er gesund bleibt und so weitermacht“, lobte Terzić. Der Coach hofft, „dass es nicht nur ein Knoten ist, der geplatzt ist, sondern eine konstante Leistung von ihm. Genau so brauchen wir ihn für den Rest der Saison.“

Denn seit seinem Wechsel ins Ruhrgebiet lief für den deutschen Teamspieler nicht alles nach Plan, nur zwei Tore in 15 Liga-Partien waren Adeyemi im BVB-Trikot gelungen. Mit drei Treffern in drei Pflichtspielen hintereinander scheint er aber immer besser in Form zu kommen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass er noch ein junger Kerl ist“, sagte Terzić, der Adeyemis Arbeitsmoral nach der deutschen WM-Enttäuschung in Katar positiv hervorhob.

Haalands Torriecher

Keinerlei Anlaufschwierigkeiten bei neuen Klubs hat ein anderer Ex-Salzburger. Erling Haaland war 2020 von der Mozartstadt zu Dortmund und 2022 weiter zu Manchester City gezogen. Nun beschloss der Norweger mit seinem schier unglaublichen 26. Saisontor den 3:1-Sieg Citys im Gipfeltreffen gegen Arsenal. Damit übernahm der Titelverteidiger auch wieder die Tabellenführung in der Premier League. „Wir sind uns alle einig, dass Arsenal bisher das beste Team in dieser Saison war, und gegen sie zu spielen ist nicht einfach“, sagte Haaland, der in der Schlussphase eine für ihn ungewohnte „Durststrecke“ von drei Pflichtspielen ohne Treffer beendete. „Wir sind zurück im Rennen“, so der 22-Jährige. „Ich bin so stolz auf jeden Einzelnen hier und so glücklich, dass ich hier bin.“

Acht Millionen Euro bezahlte Salzburg einst für den 18-jährigen Haaland, die Scouts sollten recht behalten: Inzwischen kann dieser die stattliche Ausbeute von 167 Toren in 213 Partien (29 in den 27 für die Bullen) vorweisen, sein Marktwert wird auf rund 170 Millionen Euro taxiert – beste Werbung und Reputation für Salzburg, um sich die nächsten Rohdiamanten zu sichern. 

Erling Haaland
Erling HaalandAPA/AFP/GLYN KIRK

(APA/dpa)


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