Die Gefahr von Infektionskrankheiten wie Cholera steigt. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser sei nach Ansicht der örtlichen Ärztekammer gefährdet.
Nach den verheerenden Erdbeben ist in der Südosttürkei nach Angaben der örtlichen Ärztekammer der Zugang zu sauberem Trinkwasser gefährdet. Leitungswasser könne womöglich durch Vermischung mit der Kanalisation verseucht sein und sei deswegen zurzeit nicht zu genießen, sagte der Chef der Ärztekammer (TTB) im südtürkischen Adana, Selahattin Mentes, der Deutschen Presse-Agentur. Das Wasser werde derzeit untersucht.
In manchen Bezirken wie Nurdag in Gaziantep gebe es gar kein Wasser, weil alles zerstört worden sei. "Wir brauchen dringend Zugang zu sauberem Trinkwasser in der Region und müssen Hygiene herstellen. Außerdem muss der Müll entsorgt werden", sagte er. Andernfalls drohten Infektionskrankheiten wie Cholera.
Adana ist von der Erdbeben-Katastrophe nicht so stark betroffen wie die benachbarten Provinzen. Die Ärztekammer hat Mediziner in die stark zerstörten Regionen geschickt und in ihrem Hauptgebäude in Adana ein Lager eingerichtet. Dort stapeln sich Kisten mit Medikamenten, Babywindeln und Binden zur Lieferung an die Betroffenen.
Auf die Frage, woran es fehle, sagte TTB-Vizechef Ali Ihsan Ökten: "Wir brauchen Chlortabletten, wir brauchen mobile Toiletten, Reinigungsmittel und Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie." Der Bedarf an Lebensmitteln sei dagegen zurzeit gedeckt.
(APA/DPA)