Schwere gemeinschaftliche Gewalt

Drei weitere Jugendliche nach Halloween-Randale in Linz angeklagt

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Die drei Angeklagten sollen pyrotechnische Gegenstände auf Polizisten geworfen haben. Die Ermittlungen gegen 50 Beschuldigte der Tatnacht wurden eingestellt.

Nach den Krawallen in der Halloween-Nacht in Linz hat die Staatsanwaltschaft drei weitere Anklagen erhoben. Die Jugendlichen - ein 15-jähriger Kosovare, ein 16-jähriger Syrer sowie ein 18-jähriger Afghane - sollen pyrotechnische Gegenstände auf Polizisten geworfen haben. Gegen 50 Beschuldigte wurden die Ermittlungsverfahren eingestellt, informierte die Staatsanwaltschaft am Freitag in einer Pressekonferenz.

In Summe gibt es wegen des Verdachts der schweren gemeinschaftlichen Gewalt und der versuchten schweren Körperverletzung acht Anklagen. Fünf Verdächtige zwischen 15 und 21 Jahre sitzen in U-Haft. Jene drei, die aktuell angeklagt wurden, befinden sich auf freiem Fuß, so Staatsanwaltschaftssprecherin Ulrike Breiteneder. Diese bisher unbescholtenen Teenager hätten zwar eingeräumt, während der Ausschreitungen in der Linzer Innenstadt gewesen zu sein, bezeichneten sich aber lediglich als "passive Beobachter".

Staatsanwaltschaft rechnet mit keinen weiteren Anklagen

Einer der U-Häftlinge, ein 21-jähriger Syrer, kommt bereits am 2. März vor Gericht. Für die anderen Inhaftierten waren noch keine Verhandlungstermine bekannt. Bei den "frischen Anklagen" laufe noch die zweiwöchige Einspruchsfrist, erklärt Breitender. Sie gehe davon aus, dass "es das war" und rechnet mit keinen weiteren Anklagen.

50 Beschuldigten konnte "kein Tatbeitrag nachgewiesen" werden, weshalb nicht weiter gegen sie ermittelt werde. Vielmehr hätten diese Personen einen "wesentlichen Beitrag zur Aufklärung geleistet", hielt die Staatsanwaltschaftssprecherin fest.

Insgesamt wurden in der Halloween-Nacht 129 Personen angezeigt. Gegen 46 Personen wurde ein Verfahren zur Aberkennung ihres Schutzstatus eingeleitet.

(APA)

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