Pizzicato

Cinderella und Aschenputtel

Nach Mitternacht war Cinderella entschwunden und mit ihr der Hollywood-Glamour, mit dem sich der Gastgeber geziert hatte.

Für Jane Fonda, verzückt von der Walzerseligkeit, fühlte es sich – na, klar – wie ein Disney-Märchen an. Oder war das nur eine Oscar-reife Performance samt Augenzwinkern und Victory-Zeichen? Schlag Mitternacht war der Traum jedenfalls vertragsgemäß zu Ende, und sie musste ganz profan Robe und Schmuck zurückgeben. Das plauderte die Ex-Prinzessin der Hollywood-Dynastie aus, die dem goldenen Käfig einst als Barbarella nach Paris entflohen war.

Ob sie nach Berlin weiterjettete, wo sie am Donnerstagabend zur Eröffnung der Berlinale am zugigen Potsdamer Platz in Konkurrenz zu Wien auch den roten Teppich ausgerollt hatten für die Filmstars aus nah und fern? Für Jury-Präsidentin Kristen Stewart, Anne Hathaway, den Hollywood-Haudegen Sean Penn – und für die Eröffnungsrede Wolodymyr Selenskijs, der alle Stars überstrahlt.

Berlin spielt Weltstadt. Es fügte sich, dass es zuvor die Wahlwiederholungs-Posse ohne große Pannen über die Bühne gebracht hatte. Ungewiss ist, ob SPD-Bürgermeisterin Franziska Giffey in die Rolle des Aschenputtels aus Neukölln zurückfällt. Bei der Berlinale machte sie gute Miene zum bösen Spiel. Bei einem Happy End winkt ihr in Wien ein Logenplatz bei Michael Ludwig. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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