Umweltnews

Der Schnee in Grönland erzählt von der Vergangenheit, der Müll unserer Gesellschaft ebenso

Die „Umweltnews“ mit gesunden Böden, flotten Vögeln und wandelnden Alpen.

Gespür für Schnee mit Schülern aus Grönland

Alte private Fotos sollen nun für Klimamodelle Datenlücken füllen.

Das Schmelzen der Gletscher und die Abnahme der Schneedecke in den Alpen ist seit 150 Jahren gut dokumentiert. Nicht so in Grönland. Obwohl auch dort Schnee eine zentrale Rolle für Menschen und Umwelt spielt, liegen kaum Messungen vor. Diese Wissenslücke möchte Wolfgang Schöner von der Uni Graz in einem Sparkling-Science-Projekt schließen. Und zwar mit privaten Fotos, Postkarten und Filmen aus früheren Jahrzehnten.
Die neue Rekonstruktionsmethode wird mit Schülerinnen und Schülern aus Eisenerz (Steiermark) und Tasiilaq (Ostgrönland) erprobt. Auch Narrative aus der Bevölkerung können die Einschätzung von vergangenen Schneehöhen und Schneebedeckungen ergänzen. (APA/vers)

„Sparkling Science Projekt“

Die Geschichte des Mülls wird aufgearbeitet

Kooperationsprojekt ergründet, wie der Mensch mit Abfall umgeht.

„Nichts verschwenden, wiederverwenden.“ Wer Kinder hat, kennt den Spruch des kleinen Comic-Hunds Rocky, der alles repariert, was man noch nutzen kann. Selbige Idee dürfte ein Stück weit auch hinter dem EU-weiten Forschungsprojekt „Ausgedient – Die Geschichte der modernen Wegwerfgesellschaft“ stecken. Neun Museen, darunter auch das Volkskundemuseum und das NHM Wien, setzen sich mit Themen wie Wegwerfen, Wiederverwenden und Vermeiden im Wandel der Zeit auseinander.
Mehrere Schaustücke aus Österreich gehen an eine Ausstellung in Brüssel. Erarbeitet wurde auch eine (englischsprachige) Online-Plattform, die ab Samstag, 18. Februar, abrufbar ist: www.throwaway-history.eu  (gral)

Gesunde Böden: Vielfalt verdrängt resistente Keime

Resistente Keime sind ein großes Problem für Menschen und Umwelt. Europäische Forschende mit Beteiligung der TU Wien und der Ages Österreich vergleichen im EU-Projekt „Antiversa“, wie sich Resistenzgene in Bakteriengemeinschaften verbreiten. In Biofilmen von Gewässern und in Bodenproben von Feldern und Wäldern zeigt sich, dass eine hohe Bakterienvielfalt die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen hemmt. „Je gesünder das Ökosystem ist, je weniger Stress von außen einwirkt, umso besser ist das für uns und umso schlechter ist es für antibiotikaresistente Bakterien“, sagt Markus Wögerbauer (Ages).

Antiversa

Flotte Vögel: Waldrappe nutzen Luftwirbel aus

Die V-Formation von Zugvögeln ist imposant. Das Waldrapp-Forschungsteam hat mit der Vet-Med-Uni Wien untersucht, was einzelne Individuen in der kollektiven Flugshow tun: Wie nutzen Waldrappe physikalische Bedingungen wie Wind und Turbulenzen aus? Die Grenzen der Luftwirbel hinter einem fliegenden Vogel sind nicht exakt, daher wendeten die Forschenden Berechnungen der „Unschärfelogik“ an (J. Royal Soc. Interface). An 29 Waldrappen mit GPS-Sender zeigte sich, dass jeder Vogel Vorlieben hat, hinter wem er herfliegt und wie lang er in der Wirbelschleppe des Vordertiers bleibt. Das Flugsystem ist dynamisch, jedes Tier verlässt circa im Sekundentakt den Auftriebswirbel der schräg versetzten Vordervögel.

J. Royal Soc. Interface

Wandelnde Alpen: Umweltfragen in den Bergen lösen

Mikroplastik auf dem Gipfel, Erdrutsch am Alpenhang, schmelzende Gletschermassen. Das Wissenschaftsministerium fördert mit der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) elf große Projekte, die Klima- und Umweltfragen in der Bergregion untersuchen. 5,2 Millionen Euro fließen in das Förderprogramm „Earth System Sciences“ der ÖAW. Die Forschungen sollen uns gegen ökologische Veränderungen der Zukunft rüsten. Wie z. B. die Frage, wie Solaranlagen in den hohen Alpen aussehen müssen, um effizient und sozial verträglich zu sein.

„Earth System Sciences“

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