Brexit

Nordirland überwindet die rote Linie zur EU mit einer grünen

Der Vorsitzende der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP), Jeffrey Donaldson, nach Gesprächen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak über das Nordirland-Protokoll.
Der Vorsitzende der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP), Jeffrey Donaldson, nach Gesprächen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak über das Nordirland-Protokoll.APA/AFP/PAUL FAITH
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Der britische Premier Sunak hat in Belfast für seinen Lösungsvorschlag im Streit mit der EU geworben. Eine Einigung dürfte bevorstehen.

London. Wenn Rishi Sunak plötzlich ins Flugzeug nach Nordirland steigt, dann weiß man, dass etwas im Gang ist. Am Donnerstagabend reiste der britische Premierminister unerwartet nach Belfast; er traf sich dort mit Politikern aus allen größeren Parteien, um sie über die Fortschritte in den Gesprächen über das Nordirland-Protokoll zu informieren. Seit vielen Wochen hat man aus Regierungskreisen gehört, dass die Verhandlungen mit der EU Fortschritte gemacht haben – jetzt sind die Gespräche offenbar im Endspurt. Sunak sucht dafür das Einverständnis in Belfast.
Zwar ist der Deal noch nicht geschlossen, aber die ersten Reaktionen nach den Treffen mit den nordirischen Politikern waren positiv. „In vielen Bereichen sind Fortschritte erzielt worden, aber es gibt noch immer Bereiche, in denen mehr Arbeit nötig sein wird“, sagte Jeffrey Donaldson, Vorsitzender der Democratic Unionist Party (DUP), im Anschluss an sein Treffen mit Sunak. Er gab sich hoffnungsvoll, dass bald ein akzeptabler Deal geschlossen werden könne. Der DUP kommt eine entscheidende Rolle zu: Ohne ihr Einverständnis ist jeder Lösungsvorschlag ein Rohrkrepierer.

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