Zwischenbilanz

Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Nichts ist mehr so, wie es war

Eines von Zigtausenden Kriegsopfern: Sergej wurde bei einem Raketenangriff auf Charkiw verwundet.
Eines von Zigtausenden Kriegsopfern: Sergej wurde bei einem Raketenangriff auf Charkiw verwundet. REUTERS
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Zigtausende Tote, Millionen Flüchtlinge, globale Verwerfungen: Wie ein Jahr Krieg die Ukraine geschunden und die Welt verändert hat.

Wien/Berlin. Die Amerikaner fürchteten, im Fall eines Angriffs wäre die Sache schnell gelaufen. Drei Tage würden die Russen brauchen, um Kiew einzunehmen. Es kam anders. Die Hauptstadt ist momentan außer Reichweite für die russischen Angreifer, der Krieg steuert auf seinen ersten Jahrestag zu, und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Öffentlichkeit starrt auf das „Lagebild“: Sie hört Namen von ukrainischen Dörfern an der Front und immer neue Debatten über westliche Waffen. Aber wenn nicht alles täuscht, dann gerät bei dem Blick auf das Aktuelle das ganze monströse Ausmaß von Putins Invasion aus dem Blick: die zigtausenden Familien, die dieser Krieg zerrissen hat, und die Massen an Menschen, die er zu Flüchtlingen gemacht hat, zum Beispiel. Versuch einer Zwischenbilanz.

Das Sterben an der Front

Lässt sich das Grauen an der Front in Zahlen gießen? Zahlen zu den Opfern sind mit Vorsicht zu betrachten. Weil über der Ukraine der Nebel des Kriegs liegt, aber auch, weil Statistiken immer auch Waffen sind. Beide Kriegsparteien setzen die eigenen Verluste zu niedrig an.

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