Interview

Soll man manche Opern nicht mehr spielen, Frau Ledoux?

Caio Kauffmann
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„Die Oper war revolutionär und ist dann stecken geblieben“, sagt die über Nacht berühmt gewordene Volksopern-Mezzosopranistin Katia Ledoux. Ein Gespräch über Blackfacing, Rassismus im Repertoire und das Queere an „Carmen“.

Sie sind neulich über Nacht zu viraler Berühmtheit gekommen, als Sie in der Volksoper für den erkrankten Titel-Tenor in „Orpheus in der Unterwelt“ eingesprungen sind – als Mezzosopranistin und zusätzlich zu ihrer eigenen Rolle der Venus. „Hat es sich gelohnt? Absolut nicht!“, schrieben Sie nach ihrem Einsatz. Bereuen Sie ihn denn?

Katia Ledoux: Er hat mir viel Publicity und positives Feedback gebracht. So gesehen hat es sich natürlich gelohnt. Ich hoffe aber, dass ich das Leben von Sängerinnen und Sängern nicht schwerer gemacht habe. Ich will nicht, dass das normalisiert wird. Dass Opernhäuser erwarten, dass man in 24 Stunden eine Partie erlernt. Das ist absurd! (Lacht.) Ich war fix und fertig danach.

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