„Presse“-Serie

Die umstrittene WKStA: Anatomie einer Behörde

Auch die Dauer der Ermittlungsverfahren der WKStA ist immer wieder ein Thema.
Auch die Dauer der Ermittlungsverfahren der WKStA ist immer wieder ein Thema. Clemens Fabry
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Wie tickt die Korruptionsstaatsanwaltschaft? Und warum gerät sie selbst so oft in die Schlagzeilen? Start einer „Presse“-Serie zur Tätigkeit der WKStA.

Wien. Jänner 2009. Österreich gründet als Mitglied der Staatengruppe gegen Korruption (Greco) – und auf deren Druck – eine eigene Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft. Für die Leitungsfunktion gibt es nur einen Bewerber. Einen Staatsanwalt, der in den 1980er-Jahren als Grünen-Parlamentarier aufgefallen ist: Walter Geyer. Dass er den Job bekommt, ist Formsache. Geyer wird quasi der erste Chef-Korruptionsbekämpfer Österreichs. Seine Behörde besteht anfänglich aus gezählten zwei Staatsanwälten.

Bald folgt der nächste Schritt. Aus der Korruptionsstaatsanwaltschaft (KStA) wird am 1. September 2011 die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, die WKStA. Mit September 2012 wird deren – bundesweite – Zuständigkeit ausgebaut, die Basis für die bis heute bestehenden Kompetenzen wird geschaffen. Der Dienststelle obliegt nun die Verfolgung von Korruptionsdelikten, zum Beispiel Bestechung. Sie schreitet bei Wirtschaftsstrafsachen mit Schadensbeträgen jenseits der Fünf-Millionen-Euro-Grenze ein (etwa bei schwerem Betrug oder Untreue), ferner bei schwerer Steuerhinterziehung oder organisierter Schwarzarbeit. Leiterin der Behörde ist Ilse-Maria Vrabl-Sanda, eine früheren Strafrichterin. Und das von Beginn an, seit Dezember 2012.

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