Serie

Hier schlägt der Wal zurück

Tomas (D. Vormweg), Jess (A. Guo) und Charlie (L. Benesch) arbeiten als Meeresbiologen.
Tomas (D. Vormweg), Jess (A. Guo) und Charlie (L. Benesch) arbeiten als Meeresbiologen.ORF/ZDF/Fabio Lovino
  • Drucken

Die Verfilmung von Frank Schätzings „Der Schwarm“ feierte auf der Berlinale Premiere – und bleibt trotzt Special Effects unter den Erwartungen.

Es ist ein Zeitlupenmoment, der den Atem stocken lässt: Eben noch haben sich die Touristen auf dem Whale-Watching-Boot vor Vancouver Island darüber gefreut, dass sich die Meeressäuger auf ihrer Durchreise in Richtung Alaska endlich blicken lassen, da katapultiert sich ein Buckelwal aus dem Wasser und steigt weit über die Köpfe seiner Beobachter. „Den Herzschlag einer Ewigkeit lang hing er einfach so am Himmel, sich langsam drehend, und die meterlangen Flipper schienen ihnen zuzuwinken“, beschreibt Frank Schätzing diese Szene in seinem Roman „Der Schwarm“. Doch dieser großartige Moment wandelt sich binnen Sekunden zum Schreckensszenario: Neun Tonnen Körpergewicht donnern auf das Ausflugsschiff – und schlagen es mittendurch. In der Serienverfilmung des Thrillers fängt die Kamera das aus der Unterwasser-Perspektive ein. So erscheint das Drama seltsam entrückt, fast unwirklich.

Doch schon kümmert sich die Regie um das Chaos an der Oberfläche. Wie auf Kommando stürzt sich ein Rudel Orcas auf die Schiffbrüchigen und macht Jagd auf die Menschen, die im Wasser strampeln. Es ist ein „Weißer Hai“-Moment, der die Orcas als „Killerwale“ inszeniert. Da kippt die bis dato subtile Bedrohung, die sich da im Meer zusammenbraut, ins Reißerische: Der Mensch bedroht ihren Lebensraum, also werden die Wale grantig und schlagen zurück. Immerhin: ein gelungener Cliffhanger für die zweite Folge der achtteiligen Produktion, die am Sonntag die Berlinale Series eröffnete.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.