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Mitreden: Sind das die richtigen Sparmaßnahmen für den ORF?

Die Finanzierung des ORF wird neu geregelt - und es muss gespart werden. Von RSO bis Flimmit: Was halten Sie davon? Diskutieren Sie mit!

ORF-Chef Roland Weißmann legte am Montag seinen Stiftungsräten das Programm vor, mit dem er einsparen wird. Die Finanzierung wird künftig über eine Haushaltsabgabe gesichert, wie „Die Presse“ berichtete. Gleichzeitig forderte die Politik einen harten Sparkurs.

Streichkandidaten sind das Radio-Symphonieorchester („Ich sehe derzeit keine Möglichkeit, das Orchester zu finanzieren“, so Weißmann), der Spartenkanal ORF Sport+ sowie die Streamingplattformen Flimmit und das Bezahl-Klassikportal fidelio.

Sind das die richtigen Kandidaten für einen Sparkurs? Darüber kann man durchaus streiten. „Das RSO „ist unverzichtbar“, schreibt unser Klassik-Kritiker Wilhelm Sinkovicz. Man freute sich (bisher), „das RSO in der Stadt zu wissen, die international mit ihrem Image als Musikmetropole renommiert.“ Solang der ORF nicht auf die Idee komme, „in Krisenzeiten wieder einmal den Erhalt dieses Orchesters infrage zu stellen, darf Österreich auch weiterhin sein Kulturfähnchen hochhalten“.

„Eine Kirchenmaus soll das Finanzloch stopfen?“ So fragt „Presse"-Sportchef Markku Datler, wenn es um ein Zusperren des Spartenkanal ORF Sport + geht. Denn: „Acht bis elf Millionen Euro soll der Kanal pro Jahr kosten. Ein Pappenstiel im Begehr, 320 Millionen Euro einzusparen ob steigender Inflation bei parallel sinkender Geschäftstauglichkeit des linearen Fernsehens.“ Wenn Roland Weißmann den Spartenkanal komplett einspare, „sperrt er viele Sportarten endgültig aus". Und Sport wird „noch unwichtiger in diesem starren Land“. Weißmanns Plan: Die Berichterstattung über Randsportarten soll im Programm von ORF 1 US-Kaufserien wie „Big Bang Theory“ ersetzen.

Die Rolle der Bundesländer hinterfragte kürzlich wiederum Norbert Mayer: "Warum finanzieren die Bundesländer ihre speziellen, auf Landespolitiker zugeschnittenen Sendungen nicht aus den Landesbudgets? Schon wäre der von Raab urgierte Rabatt locker eingespielt."

Der Info- und Kulturspartensender ORF III steht laut Weißmann „nicht zur Disposition“. Sehr wohl gestrichen werden die Video-on-Demand-Plattform Flimmit und das Bezahl-Klassikportal Fidelio, die beide finanziell nicht so reüssieren konnten, wie man es sich beim ORF erhofft hatte.

Insgesamt ergeben all diese Sparmaßnahmen im Programm allerdings maximal ein Sparvolumen von 60 bis 75 Millionen Euro – also weit weniger als die angekündigten 300 Millionen Euro.

(rovi)

Diskutieren Sie mit: Wie stehen Sie zur Finanzierung über eine Haushaltsabgabe? Sind die avisierten Sparmaßnahmen die richtigen? Und falls nicht: Wo könnte man besser sparen? 

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