US-Präsident in der Ukraine

Geheime Anreise: Russland wurde über Biden-Besuch in Kiew informiert

Joe Biden tauchte am Montag in Kiew auf.
Joe Biden tauchte am Montag in Kiew auf.REUTERS
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Wie der US-Präsident nach Kiew kam, blieb vorerst geheim. Er soll jedenfalls in der Nacht in Washington per Flugzeug in Richtung Europa aufgebrochen sein.

Die USA haben Russland nach eigenen Angaben im Vorfeld über den Besuch von Präsident Joe Biden in der ukrainischen Hauptstadt Kiewinformiert. US-Sicherheitsberater Jake Sullivan machte am Montag bei einem Telefonat mit Journalisten keine Angaben dazu, was genau Inhalt der Information war und wie die Russen antworteten. "Aber ich kann bestätigen, dass wir diese Information zur Verfügung gestellt haben", sagte Sullivan. Das sei einige Stunden vorher geschehen.

Die US-Seite machte zunächst keine Angaben dazu, wie Biden nach Kiew kam. Gewöhnlich reisen Staatsgäste in Kriegszeiten mit dem Zug in die ukrainische Hauptstadt. Allerdings solle es nach Freigabe der entsprechenden Informationen durch die Sicherheitsdienste später noch Angaben zur Reiseroute geben, hieß es aus der Delegation.

Biden reiste nach dem Gedenken zum ersten Jahrestag des Krieges, der am 24. Februar 2022 mit der russischen Invasion begonnen hatte, nach Polen weiter.

Fünf Stunden Aufenthalt in Kiew

Wie das US-Magazin "Politico" online berichtet, war US-Präsident Joe Biden rund fünf Stunden in Kiew. Er soll um 4.15 Uhr Ortszeit in der Früh von der Joint Andrews Base bei Washington D.C. abgeflogen sein - 22.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Um 8 Uhr Ortszeit (9 Uhr MEZ) fuhr Biden dann in Kiew bereits mit der präsidialen Autokolonne vor dem Marijnski-Palast vor.

Der Besuch in Kiew sei ein Risiko gewesen, das der Präsident bewusst eingehen wollte, wird Kate Bedingfield, Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses zitiert. Zuvor hatte es geheißen, ein Einflug in den ukrainischen Luftraum bzw. eine mehrstündige Zugfahrt von Polen aus sei ein zu hohes Sicherheitsrisiko für den US-Präsidenten.

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte am Montag, Biden sei es wichtig gewesen, eine Botschaft der dauerhaften Unterstützung für die Ukraine zu senden. Biden habe mit dem ukrainischen Präsidenten über den Krieg und den Bedarf des Landes an Energie, Infrastruktur sowie wirtschaftlicher und humanitärer Unterstützung gesprochen.

>> Der Artikel im „Politico"

(APA/Red.)

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