Der US-Präsident erweist sich beim Trip nach Kiew und Warschau als Akteur, der dem Kreml-Chef die Stirn bietet und die Anti-Putin-Allianz zusammenhält.
Im Vorjahr hatte sich Joe Biden vom Königsschloss in Warschau an den Kriegsherrn im Kreml gewandt. Damals bezeichnete der US-Präsident Wladimir Putin als „Schlächter“, der „um Himmels willen nicht an der Macht bleiben“ könne. Starke Worte, die er diesmal mit noch stärkeren Bildern und Gesten untermauerte.
Bidens Solidaritätsbesuch in Kiew mit einem Auftritt im Marienpalast an der Seite Wolodymyr Selenskijs und vor einer Wand mit Fotos von Gefallenen im Herzen der ukrainischen Hauptstadt entfaltete hohe Symbolkraft und eine noch unmittelbarere Wirkung. Er generierte Bilder, die sich ins kollektive Gedächtnis einprägen werden wie Ronald Reagan 1987 vor dem Brandenburger Tor. Von Berlin aus forderte Reagan Michail Gorbatschow auf: „Reißen Sie diese Mauer nieder.“