Während die Welt versucht, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, stiegen die Methan-Emissionen 2022 auf Rekordniveau. Ein großes Problem, denn Methan ist wesentlich klimaschädlicher.
Wien. Am kommenden Sonntag ist es genau fünf Monate her, dass drei der vier Stränge der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zerstört wurden. Während nach wie vor nicht geklärt ist, wer die Sabotage verantwortet, gibt es hinsichtlich der Umweltauswirkungen inzwischen eindeutige Fakten. So entwichen in den Tagen nach dem Anschlag insgesamt 150.000 Tonnen Erdgas (Methan) aus den Pipelines.
Eine große Menge, die aber doch nur etwas mehr als 0,1 Prozent der gesamten Methan-Emissionen der globalen Energiewirtschaft entspricht. Diese lagen laut Internationaler Energieagentur (IEA) im Vorjahr auf dem Rekordniveau von 135 Millionen Tonnen. Von der Klimaschädlichkeit entspricht diese Menge ungefähr dem 50-fachen Treibhausgasausstoß von ganz Österreich. Und das, obwohl ein Großteil dieser Emissionen ohne zusätzliche Kosten verhindert werden könnte, so die IEA. Es gebe daher „keine Entschuldigung“ für diese Situation, so IEA-Chef Fatih Birol.