US-Embargo

China ist von westlichen Anlagen zur Chipherstellung abhängig

Nahaufnahme eine Computerchips, CPU *** Close-up a computer chips, CPU 1028901693
Nahaufnahme eine Computerchips, CPU *** Close-up a computer chips, CPU 1028901693(c) IMAGO/CHROMORANGE (IMAGO/Andreas Poertner)
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Wenn es um Computerchips geht, ist China weit vorn. Doch das US-Embargo erschwert die Produktion.

Die USA versuchen mit umfangreichen Exportbeschränkungen gegen China ihre Spitzenposition im Technologiesektor zu bewahren. So verbietet die Regierung in Washington unter anderem den Export von Maschinen zur Herstellung von Computerchips. Die Volksrepublik pumpt zwar zusätzliche Milliarden in die Halbleiter-Produktion, die Chiphersteller sind allerdings von den Anlagen westlicher Anbieter wie ASML abhängig, um aus Silizium-Scheiben moderne Chips zu formen.

Vom US-Embargo sind vor allem folgende Halbleiter-Hersteller betroffen: Semiconductor Manufactoring International (SMIC) als größter chinesische Halbleiter-Anbieter wurde 2000 mit Unterstützung der Regionalregierung von Shanghai gegründet und soll dem weltgrößten Auftragsfertiger TSMC Paroli bieten. Im Vergleich zum Rivalen aus Taiwan hinkt SMIC allerdings sowohl technologisch als auch bei den Marktanteilen weit hinterher.

Wegen des staatlichen Engagements geriet SMIC 2020 auf eine schwarze Liste der US-Regierung. Seitdem darf etwa ASML faktisch keine modernen Anlagen zur Chipfertigung mehr liefern. Seinen Hauptumsatz macht der chinesische Konzern mit technisch veralteten Chips mit Leiterbahnen-Abständen von 45 Nanometern und mehr.

Vergangenes Jahr überraschte SMIC die Fachwelt mit der Ankündigung, auch ohne ASML-Anlagen einen Chip auf dem Niveau moderner TSMC-Produkte mit Sieben-Nanometer-Technologie entwickelt zu haben. Experten bezweifeln dies. Das Unternehmen hat darauf bisher nicht reagiert.

Hua Hong Semiconductor ist die Nummer zwei der chinesischen Chip-Fabrikanten. Die 1996 gegründete Firma macht ihr Hauptgeschäft mit technisch bewährten Produkten mit Leiterbahnen-Abständen von 55 Nanometern oder mehr. Sie investiert weniger als SMIC in die Entwicklung modernerer Halbleiter. Das Unternehmen will 2023 frisches Kapital aufnehmen und ein weiteres Werk im ostchinesischen Wuxi bauen.

Nur ein Anbieter für NAND-Technologie

Yangtze Memory Technologies (YMTC) ist der einzige chinesische Anbieter von Speicherchips auf Basis der NAND-Technologie. Diese werden unter anderem in USB-Sticks oder MP3-Playern verwendet. Dieser Markt wurde lange Zeit von Herstellern aus Südkorea und den USA dominiert. Das Unternehmen wurde 2022 auf die schwarze US-Liste gesetzt.

Zwar sei der Marktanteil von YMTC noch gering, sagen Experten. Er steige aber stetig, weil das 2016 mit Unterstützung der Regionalregierung Wuhan gegründete Unternehmen die Qualität seiner Produkte verbessere und günstiger sei.

Das Unternehmen ist der einzige größere Anbieter von DRAM-Chips für PC-Arbeitsspeicher. Dieser Markt wurde bisher von Firmen aus Südkorea, den USA und Taiwan beherrscht. Allerdings hinken die CXMT-Chips ausländischen Produkten technologisch hinterher. Das Unternehmen betreibt eine Fabrik und baut zwei weitere. Die Exportbeschränkungen für Anlagen zur Halbleiter-Produktion kann die Expansionspläne nach Einschätzung des Research-Hauses Trendforce bremsen.>>> Warum Halbleiter knapp sind und wie sie entstehen

Die Herstellung von Mikrochips ist aufwendig und dauert lang. Die Knappheit kann daher nicht so schnell behoben werden. Das kommt allerdings einigen Branchenfirmen zugute.

(APA/DPA)

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