Leitartikel

Kärnten-Wahl: Rendi-Wagner muss zittern, Nehammer nicht

Im Wahlkampf: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
Im Wahlkampf: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.IMAGO/SEPA.Media
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Die SPÖ hat bundespolitischen Gegenwind, die FPÖ trifft auf starke Konkurrenz. Die ÖVP könnte verlieren – das ist sie aber schon gewohnt.

Zweimal schon hat Peter Kaiser die Wahl in Kärnten gewonnen. Steht er jetzt vor einer dritten Amtszeit als Landeshauptmann? Sicher ist das noch nicht, die Chancen bei der Wahl am 5. März stehen aber gut. Kaiser ist die personifizierte Antithese zur Showpolitik der Haider-Zeit. Bisher hat diese unaufgeregte und sachorientierte Attitüde gereicht, um sich klar an die Spitze zu setzen. Jetzt ist die Zeit der freiheitlichen Regentschaft zwar schon zehn Jahre her und deren Skandale geraten langsam in Vergessenheit. An die Pleite der Hypo Alpe Adria erinnert nur noch das massive Loch im Landesbudget. Aber Peter Kaiser hat die zehn Jahre Regierung gut für eigene Imagewerbung genutzt, schwere Fehler hat er vermieden.

Großen Glanz verbreitet seine Amtszeit aber auch nicht. Große Projekte für das Land sind eher ausgeblieben, große Visionen sind nicht in Sicht. Das gilt jedoch für die Landespolitik insgesamt: Der Wahlkampf ist recht inhaltsarm, gestritten wird eher über Bundespolitisches. Dass von freiheitlicher Seite das Thema „Slowenisierung“ ins Spiel gebracht wurde, fällt eher unter die Kategorie „landespolitische Folklore“. Richtig ernst genommen hat das niemand mehr. Streiten könnte man über die Frage, wie es mit dem Klagenfurter Flughafen weitergehen soll. Der wurde an einen Investor verkauft, es gibt Vorwürfe, dass dieser seine Versprechen gebrochen habe, dem Flughafen neues Leben einzuhauchen, und nur billig an die Flughafen-Immobilien kommen wollte. Aber auch diese wichtige Infrastruktur-Entscheidung sorgt im Wahlkampf für wenig Interesse.

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