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Leipzig bewahrt sich gegen Manchester City Hoffnung

Josko Gvardiol überspringt alle
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Josko Gvardiol rettete den Bullen nach Rückstand noch ein 1:1. Pep Guardiola kam ohne einen Wechsel aus.

Marco Rose klatschte seine Spieler glücklich ab, Pep Guardiola hielt noch auf dem Rasen eine kleine Ansprache: Die Stimmung der beiden Trainer war grundverschieden, nachdem sich RB Leipzig im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch gegen das Starensemble von Manchester City ein 1:1 (0:1) erkämpft hatte.

Der englische Fußball-Meister nutzte vor 45 228 Fans zunächst einen groben Leipziger Patzer eiskalt zur Führung durch Riyad Mahrez (27. Minute). Nachdem vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick in der ersten Halbzeit fast ein Klassenunterschied geherrscht hatte, steigerte sich Leipzig enorm und kam durch Josko Gvardiol (70.) zum verdienten Ausgleich. Das dürfte RB Mut für das Rückspiel am 14. März geben.

"Wenn wir so auftreten wie in der zweiten Halbzeit, dann kann man auch gegen Manchester City etwas holen", sagte der eingewechselte Benjamin Henrichs bei DAZN: "Wenn man die zweite Halbzeit sieht mit den vielen Chancen, dann war mehr drin." Xaver Schlager, der den Gegentreffer mit einem Fehlpass eingeleitet hatte, betonte jedoch: "Wir müssen uns über die erste Halbzeit ärgern."

Offizieller Abschied von Rangnick

Vor dem Highlight-Spiel wurde Ralf Rangnick dreieinhalb Jahre nach seinem Weggang von RB offiziell verabschiedet. Der frühere Leipziger Trainer und Sportdirektor erhielt vom früheren Clubboss Oliver Mintzlaff Dankesworte und eine Foto-Collage, von den Fans gab es herzlichen Applaus. Was in Leipzig entstanden sei, sagte Rangnick ins Stadionmikrofon, erfülle ihn "mit Stolz und großer Freude".

Auch das anfängliche Auftreten seines Ex-Teams dürfte Rangnick gefallen haben. Die Sachsen hatten zwar wie erwartet deutlich weniger Ballbesitz als die Passmaschine von ManCity um den deutschen Kapitän Ilkay Gündogan, doch sie verteidigten zunächst kompakt. Auch die drei Offensiven Emil Forsberg, Timo Werner und André Silva liefen konsequent an. Top-Angreifer Christopher Nkunku saß zunächst auf der Bank, nachdem er seinen Kurzeinsatz am vergangenen Wochenende nach knapp 100 Tagen Verletzungspause nicht ohne Nachwirkungen überstanden hatte.

Bei Manchester machte sich der Ausfall des erkrankten Mittelfeldstars Kevin De Bruyne bemerkbar, Stürmerstar Haaland hing etwas in der Luft. Doch beim ersten groben Fehler von RB schlug das Guardiola-Team eiskalt zu: Nach einem kapitalen Fehlpass von Schlager in die Füße von Jack Grealish landete der Ball schließlich bei Mahrez, der Leipzigs Torhüter Janis Blaswich keine Abwehrchance ließ.

Wechsel zur Pause bringen Umschwung

Nach dem Rückstand wackelten die Leipziger gehörig, sie kamen zunächst nur selten in die Zweikämpfe. Die etwas überraschend aufgestellten Außenverteidiger Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg hatten oft das Nachsehen. Der Premier-League-Zweite agierte dagegen mit noch mehr Selbstvertrauen. Grealish per Fernschuss (36.) und Rodri per Kopf (40.) hatten gute Chancen zum 2:0. Werners harmloser Versuch in der Nachspielzeit war Leipzigs erster und einziger Torschuss im ersten Durchgang.

Rose reagierte zur Pause und brachte in Henrichs für Klostermann einen neuen Rechtsverteidiger - und dieser Wechsel machte sich sofort bezahlt. Henrichs war bei zwei guten Chancen (53. und 55.) dem Ausgleich bereits nahe, das ganze Team traute sich im Spiel mit dem Ball deutlich mehr zu.

Manchester geriet zunehmend unter Druck. Die Abwehr um den früheren Dortmunder Manuel Akanji zeigte sich nicht immer sattelfest. In der 66. Minute kam Nkunku unter großem Applaus für Forsberg - und mit ihm der Ausgleich: Bei einer Ecke unterlief City-Torhüter Ederson den Ball, was Torschütze Gvardiol ausnutzte. Danach gingen beide Teams kein großes Risiko mehr.

(dpa)

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