Umfrage

Nur sechs Prozent der Frauen fühlen sich im Job „absolut gleichberechtigt“

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In Österreich lag der Gender Pay Gap gemäß Eurostat zuletzt bei 18,9 Prozent. Doch Frauen werden im Job nicht nur benachteiligt, wenn es ums Gehalt geht.

In den umsatzstärksten 200 Unternehmen Österreichs werden von 609 Geschäftsführerpositionen 555 Funktionen von Männern ausgeübt - das ergibt einen Anteil von 91,1 Prozent - zeigt der AK-Frauenmanagement-Report aus 2022. Geändert hat sich seither wenig, und dies spiegelt sich auch in der Stimmung weiblicher Arbeitnehmer wider: Nur 21 Prozent der Frauen fühlen sich am Arbeitsplatz „absolut gleichberechtigt“. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Jobportals karriere.at und 500 Arbeitnehmerinnen. Sie waren dazu aufgerufen, sich auf einer Skala von eins (keineswegs gleichberechtigt) bis fünf (absolut gleichberechtigt) einzuschätzen.

Lediglich sechs Prozent sehen ihre Arbeitskraft als „absolut gleichberechtigt“ an. Zurückzuführen sei dies auf die signifikante Benachteiligung, wenn es um den Lohn geht, gibt nahezu die Hälfte der Beschäftigten an. In diesem Bereich würden sie die stärkste Ungerechtigkeit wahrnehmen. Dahinter reiht sich das Leisten von Care-Arbeit, dazu zählt Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. 13 Prozent fühlen sich stärker im beruflichen Aufstieg gehemmt als ihre männlichen Arbeitskollegen. Zusätzlich ist auch das Übernehmen von Führungspositionen für zehn Prozent noch immer „Männersache“. Es zeige sich aber auch ein Aufwärtstrend, gilt es zu betonen, denn: 14 Prozent fühlen sich in keinster Weise diskriminiert am Arbeitsplatz.

Vereinbarkeit und mehr Gehalt statt Quote

Die ansprechendste Methode, um diesem Missstand entgegenzuwirken, sei für 36 Prozent eine Unterstützung des Arbeitgebers, um Beruf und Familie zu vereinen. Danach reiht sich für ein Drittel die Gehaltstransparenz ein, um den Gender-Pay-Gap zu verringern. Diese Maßnahme diene der Vermeidung ungleicher Bezahlung zwischen Männern und Frauen. Die sogenannte „Frauenquote“ sowie die Bevorzugung von Kandidatinnen bei gleicher Qualifikation sind demgegenüber deutlich weniger beliebt.

Danach gefragt, ob sie beim Geschlecht ihrer Führungskraft eine Präferenz hätten, gaben 79 Prozent der befragten Frauen an, dass ihnen dieser Faktor gleichgültig sei. Elf Prozent bevorzugen einen Mann als Vorgesetzten, zehn Prozent eine Frau.

(red/est)

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