Ökonomie

Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Österreich koppelte sich von Russland nicht ab

FILE PHOTO: An employee walks past a part of Gazprom's Power Of Siberia gas pipeline at the Atamanskaya compressor station outside the far eastern town of Svobodny
FILE PHOTO: An employee walks past a part of Gazprom's Power Of Siberia gas pipeline at the Atamanskaya compressor station outside the far eastern town of SvobodnyREUTERS
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Die wirtschaftlichen Bande Österreichs zu Russland blieben viel stärker als in anderen EU-Ländern. Corona und Krieg senkten aber den Wohlstand, das müsse nun zu Reallohnverlusten bei der Bevölkerung führen, so das Wifo.

Wien. Genau vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen. Die Folge des Krieges war nicht nur ein militärischer Konflikt, wie ihn Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hat, sondern auch eine Abwendung des Westens von Russland. Diese Reaktion soll jedoch nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich erfolgen. Sanktionen sollen die russische Wirtschaft technologisch schwächen. Gleichzeitig soll durch weniger Energieimporte auch die Möglichkeit Russlands, den Krieg zu finanzieren, verringert werden.

Anlässlich des Jahrestages hat sich das Wifo angesehen, wie gut dies bisher gelungen ist. Und für die gesamteuropäische Wirtschaft kommen die Ökonomen dabei auf ein positives Ergebnis. „Die wirtschaftliche Entkopplung von Russland ist in vollem Gange“, so Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. Sowohl Exporte als auch Importe haben sich bei den Mengen auf etwa die Hälfte des Vorkriegsniveaus reduziert. Ähnlich auch die Entwicklung beim Wert der Ein- und Ausfuhren, wenngleich es hier bei den Importen bereits 2021 aufgrund der steigenden Energiepreise einen deutlichen Anstieg gegeben hat.

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