Europa League

Salzburg scheitert im Olimpico

APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Die mangelnde Erfahrung der jungen Salzburger Mannschaft erweist sich auch beim 0:2 gegen AS Roma als Achillesferse.

Rom. Der Zauber von Starcoach José Mourinho, beschworen von der zwischenzeitlich nervös gewordenen italienischen Presse, äußerte sich in einem simplen Spielzug der AS Roma: Leonardo Spinazzola marschierte linksaußen durch und gab scharf zur Mitte.

Zweimal fiel Red Bull Salzburg auf diesen Stanglpass herein, vergab so im ausverkauften Stadio Olimpico den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel und verabschiedete sich mit dem Gesamtscore von 1:2 im Sechzehntelfinale der Europa League. Die Vollender von Romas Einserschmäh: Erst Andrea Belotti (32.), dann Paulo Dybala (40.), der argentinische Weltmeister.

Bitter aus Salzburger Sicht: Bevor Roma vor seinen 62.000 Heimfans am Foro Italico wirklich gefährlich werden konnte, hatte Maurits Kjaergaard eine Art Vorentscheidung auf dem Fuß. Doch Salzburgs junger Mittelfeldmann vergab aus zehn Metern kläglich. Überhaupt hätte dem Spiel der Gäste mehr Abgeklärtheit gutgetan, auch dass Stamm-Innenverteidiger Strahinja Pavlovic gesperrt fehlte, machte sich bemerkbar – gerade in den unzähligen Standardsituationen drohte stets Torgefahr, zu viel Zeit und Raum fanden Dybala und Co. im Salzburger Strafraum vor. Vor allem Mittelstürmer Belotti sorgte immer wieder für unnötige Unruhe.

Trotz redlicher Bemühungen, der Partie in Hälfte zwei noch eine Wende zu geben, galt einmal mehr: Die Jugend und die mangelnde Erfahrung dieser Jahr für Jahr neu zusammengestellten Salzburger Mannschaft hat sich gegen ein europäisches Topteam – Roma ist amtierender Conference-League-Sieger und aktueller Tabellendritter der Serie A – einmal mehr als Achillesferse erwiesen. Doch die Rolle als Ausbildungsklub ist und bleibt wohl auch alternativlose Red-Bull-Philosophie.

Bittere K.o.-Bilanz

Während also Mourinhos Mannen auch unter Druck ihre Heimstärke untermauerten und nun in 33 Europacup-Heimpartien lediglich zwei Niederlagen verbuchten, bleibt Österreich international nur noch die Zuschauerrolle. Der Serienmeister aus Salzburg setzte seine zuletzt schlechte Bilanz in K.o.-Spielen fort. Seit Februar 2019, als Club Brügge auf dem Weg ins Europa-League-Achtelfinale ausgeschaltet wurde, hat man keine K.o.-Runde in einem Hauptbewerb überstanden. Eintracht Frankfurt (2020), Villarreal (2021), Bayern München (2022) und nun AS Roma hießen die (namhaften) Endstationen. Im Sechzehntelfinale der Europa League stand Salzburg bisher acht Mal, immerhin drei Mal gelang der Aufstieg (2014, 2018 und 2019).

Dass Romas Aufstieg kein unverdienter ist, mussten auch die Salzburger eingestehen. Zur Erinnerung: Schon in Wals-Siezenheim waren die Italiener gemessen an den Chancen dem Sieg näher gewesen. Nur hatte Salzburg damals mit dem überragenden Tormann Philipp Köhn und einer taktisch reifen Leistung noch dagegengehalten und im Finish durch Nicolas Capaldo (88.) zugeschlagen.

In Rom wird Mourinhos Zauber weiter gefragt sein. Die Achtelfinal-Duelle werden heute ausgelost, prominentester möglicher Gegner für Roma wäre Arsenal. Gespielt wird am 9. und 16. März, das Finale steigt am 31. Mai in der Puskás Aréna in Budapest.

Ergebnisse Sechzehntelfinale: AS Roma - Red Bull Salzburg 2:0, Gesamt 2:1. Manchester United  - FC Barcelona 2:1, Gesamt 4:3. Union Berlin - Ajax Amsterdam 3:1, Gesamt 3:1. AS Monaco - Bayer Leverkusen 3:5 i.E. (2:3 n.V., 2:3,1:2). Leverkusen nach Elfmeterschießen weiter. FC Midtjylland - Sporting Lissabon 0:4, Gesamt 1:5. PSV Eindhoven - FC Sevilla 2:0, Gesamt 2:3. FC Nantes - Juventus Turin 0:3, Gesamt 1:4.

Bereits für das Achtelfinale qualifiziert: Arsenal, Betis Sevilla, Fenerbahce, Ferencvaros, Feyenoord, Freiburg, Real Sociedad, Saint-Gilloise.

(red.)

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