Hat es Red Bull mit seinem kompromisslosen Jugendstil nun endgültig übertrieben?
Salzburgs Reise nach Rom war eine in vielerlei Hinsicht ernüchternde. Vor allem gilt nach dem erneuten Scheitern gleich zum Auftakt einer internationalen K.o.-Phase: Rauschende Europacup-Nächte liefern die Red-Bull-Jungspunde nur noch, wenn sie nichts zu verlieren haben. In der Champions-League-Gruppenphase etwa gegen die ganz großen Namen. Geht es ans Eingemachte wie gegen AS Roma, eine spielstarke, aber keineswegs übermächtige Truppe, stößt der Salzburger Jugendstil an seine Grenzen. Hat man es mit der hierzulande wohl alternativlosen Strategie des Ausbildungsklubs übertrieben?
Das 0:2 im Stadio Olimpico legt das nahe. Mut und Offensivgeist, bisher stets Salzburger Tugenden, fehlten, das Umschalten, die zweite Red-Bull-Spezialität, verpuffte trotz prädestinierter Ausgangslage. Die unerfahrene Hintermannschaft ließ sich von der Kulisse beeindrucken. Und Trainer Matthias Jaissle gelang es nicht, sein Team wachzurütteln.