Freiheitsforscherin Ulrike Ackermann über fatale strategische Abhängigkeiten, warum autokratische Diktaturen wie Russland und China von Freiheit nichts wissen wollen, die Grenzen der Meinungsfreiheit und Auswüchse der Political Correctness.
„Die Presse": Frau Ackermann, wovon sprechen wir eigentlich, wenn von Freiheit die Rede ist?
Ulrike Ackermann: Die allgemeinste Definition von Freiheit ist die Abwesenheit von Zwang. Da wir aber nicht als isolierte Individuen auf einer einsamen Insel leben, sondern als Gesellschaft, gibt es immer Zwänge. Freiheit macht in erster Linie unser politisches System aus – eine liberale Demokratie. Zur Freiheit gehört aber auch die soziale Marktwirtschaft. Und natürlich auch die individuelle Freiheit, die den kreativen Kern ausmacht, dass ein Gemeinwesen überhaupt funktionieren kann.