Nordische WM

Jarl Magnus Riiber, der "König der Kombinierer"

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SKI-NORDIC-WORLD-2023APA/AFP/JURE MAKOVEC
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Jarl Magnus Riiber stürmte zu WM-Gold im Gundersen. Franz Josef Rehrl gewann in Planica WM-Bronze - es ist Östereichs 100. Edelmetall der WM-Historie.

Jarl Magnus Riiber ist wieder in seinem Element. Monatelang war der Norweger, 25, aus dem Topresultaten der Nordischen Kombination verschwunden. Der Athlet aus Oslo musste pausieren, denn ein Magen-Darm-Parasit hatte ihm mehr als bloß übel mitgespielt. Er behielt keine Nahrung, an Training war nicht zu denken und damit schwanden Form und Kondition. Während im Johannes Lamparter im Weltcup enteilte, drohte Riiber erneut Gefahr zu laufen, bei einem Großereignis (bei Olympia in Peking räumte ihn das Corona-Virus aus der Spur) mit leeren Händen dazustehen.

Doch der Norweger gab nicht auf, bezwang Krankheit, Zweifel und Gegner. Nach dem ersten Kombinierer-Bewerb bei der WM in Planica stand er wieder dort, wo er seit 2018 schon so oft, und auch vollkommen zu recht, gestanden war: ganz oben auf dem Podest. Mit Gold geschmückt.

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SKI-NORDIC-WORLD-2023APA/AFP/JOE KLAMAR

Was nach einem Sprung von der Normalschanze auf (überaus glücklich gestandene) 103,5 Meter zu erwarten war, setzte der Norweger letzten Endes in der Loipe über 10 Kilometer in die Tat um: er lief im „Gundersen“ zu seinem fünften WM-Titel, dem dritten in Serie. Der „König der Kombinierer“ meldete sich eindrucksvoll zurück. Und es ist davon auszugehen, dass er auch bei allen weiteren Events in Planica gesondert Wert auf seine Vorfahrt legen wird. Denn mit dem Tempo und Auftreten, wie er den mit ihm gestarteten Japaner Ryoto Yamamoto stehen hat lassen, ist Riiber nicht einzufangen.

Im Finish unterlegen

Weit hinter Riiber hatte sich ein Trio auf die Reise gemacht, der Japaner, der Deutsche Julian Schmid und ÖSV-Läufer Franz Josef Rehrl mussten bloß ihr eigenes Tempo halten, um von Verfolgern bis ins Ziel nicht mehr eingeholt zu werden. Auf der letzten der vier 2,5 Kilometer langen Runden um die Sportanlage zu Planica schüttelten Rehrl und Schmid den Japaner ab – der Schladminger, 29, der seit 2011 im Weltcup läuft zweimal siegte, musste sich im Finish mit Bronze zufrieden geben. Es ist sein insgesamt vierter Podestplatz bei einer Nordischen WM, auch in Seefeld 2019 freute er sich über drei Bronzene.

Damit setzt sich munter eine Serie fort, die Österreichs Kombinierer auszeichnet. Bei Großereignissen gelten sie als sicherer Medaillen-Lieferant.

Mit einer Saisonbilanz von sechs Podestplätzen im Rücken hatte Rehrl klar eine Einzelmedaille als Ziel. „Dafür habe ich die vergangenen zwei Jahren hart gearbeitet“, sagt der Polizei-Sportler, „dass ich da wieder bin. Das hätte ich voriges Jahr bei Olympia nicht sagen können.“ Die Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss war „eher zum Vergessen“. Jetzt sei er wieder dort, wo er hinwollte: auf dem Podest bei der WM.

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