Therapie

Neue Antikörper-Behandlung soll bei Endometriose helfen

Eine neue Antikörper-Behandlung soll bei Endometriose Abhilfe schaffen.
Eine neue Antikörper-Behandlung soll bei Endometriose Abhilfe schaffen. (c) IMAGO/Panthermedia (AntonioGuillem via imago-images.)
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Sowohl in Sachen Diagnose als auch in puncto Behandlung gibt es Neuigkeiten. Über eine Antikörper-Therapie und einen Speicheltest.

Endometriose ist nicht nur schwer zu diagnostizieren, sie ist auch schwer zu behandeln. Bislang haben Betroffene die Möglichkeit, sich operieren zu lassen oder Hormone einzunehmen - letzteres geht nicht selten mit starken Nebenwirkungen einher. Beide Behandlungsmethoden versprechen jedoch keine langfristige Besserung.

Es handelt sich bei Endometriose um eine chronische Erkrankung, die sich mitunter durch extreme Regelbeschwerden, aber auch durch Schmerzen beim Sex, Harnlassen oder Stuhlgang äußern kann. Ursache für die Schmerzen ist die Ansiedlungen von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt - sogenannte Herde - im Bauchraum, etwa außerhalb der Gebärmutter oder Blase. Betroffene leiden sehr, können in manchen Fällen auch unfruchtbar werden.  

Hoffnung auf neue Therapiemöglichkeit

Hoffnung auf bessere Heilungschancen kommen aus Japan: Dort hat ein Forschungsteam eine neue Therapie gegen die chronische Erkrankung entwickelt. Zuvor hatte das Team um Ayaki Nishimoto-Kakiuchi bei betroffenem Gewebe der Patientinnen festgestellt, dass das Signalmolekül Interleukin-8 mit Entzündungen sowie krankheitstypischen Gewebeverhärtungen eng verbunden ist. 

Die Gruppe testete daraufhin Antikörper, die dieses Molekül blockieren, an Makaken-Affen, die von Endometriose betroffen waren. Durch die Versuche gelang es den Forschenden ein Medikament zu entwickeln: AMY109. Monatlich verabreicht minimierte es bei den Tieren die fibrotischen Verhärtungen sowie andere Beschwerden. Nun muss sich das Mittel noch in klinischen Versuchen mit Menschen bewähren. Diese werden derzeit durchgeführt. 

Schneller erkennen

Und auch die Diagnose soll mittels neuem Test erleichtert werden, bis zu dieser vergehen aktuell oft bis zu zehn Jahre. Einige Untersuchungsmethoden setzen zudem einen operativen Eingriff voraus. Der sogenannte „Endotest“ untersucht den Speichel von potenziell Betroffenen. Er ist nicht invasiv und braucht wenig Zeit (14 bis 25 Tage dauert eine Auswertung). Entwickelt wurde dieser unter anderem von einem Privatlabor in Gießen und dem französische Biotech-Unternehmen Ziwig.

Mikro-RNA im Speichel soll Hinweise auf eine Endometriose liefern - allerdings gibt es innerhalb von Medizin und Forschung noch viele offene Fragen. Die Meinungen gehen auseinander. Dennoch sind die Speicheltests nach einer klinischen Studie mit 200 Betroffenen nun seit wenigen Monaten zugelassen. Kostenpunkt: 800 Euro pro Test. Von den Kassen wird dieser bislang nicht übernommen. 

(evdin )

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