Die Bamberger Symphoniker unter Jakub Hrůša konfrontierten Suks „Asrael“ mit Strauss und Mahler.
Liebeserklärung, finale Abendstimmung und grundsätzliche Fragen der Existenz: Um diesen Dreiklang kreiste das Programm, mit dem die von Kameras und Mikrofonen begleiteten Bamberger Symphoniker ihr jüngstes Gastspiel im Wiener Musikverein bestritten. Sie eröffneten ihren Auftritt mit dem Adagietto aus Mahlers Fünfter. Mahler wollte, wie es der mit ihm sehr verbundene Dirigent Willem Mengelberg mitgeteilt hatte, diesen Satz als Liebeserklärung an seine Frau Alma verstanden wissen. Mit Sentimentalität, gar Kitsch, wie nicht wenige Interpreten meinen, hat dieses symphonische Kleinod nichts zu tun. Vielmehr ist es ein exemplarisches Beispiel für eine sich zu immer größerer Intensität steigernde intime Poesie.
Aus dieser Perspektive musizierten es auch die Bamberger unter ihrem Chefdirigenten, Jakub Hrůša: mit zügigen Tempi, klaren Linien und höchster Transparenz. Solcherart stellt sich die vom Komponisten gewünschte spezifische Atmosphäre von selbst ein.