Für die "Cradle"-Linie von Moroso steuerte die Firma Kobleder aus Oberösterreich ein technisches Gestrick bei.
Gestrick

Mode, Vasen, Möbel: Was 3-D-Strick alles kann

Auf den Leib gestrickte Unikate, Vasen, Möbel und schützendes Innenleben von Feuerwehrhelmen - die Welt wird umgarnt.

Die fast obligatorische (und gern gebrauchte) Überschrift zum Thema müsste in diesem Fall wirklich lauten: "Die neue Masche". Denn dank innovativer 3-D-Stricktechnologien ist heute die maßgeschneiderte Produktion keine Fiktion mehr. Ein Pullover könnte in ein bis zwei Stunden automatisiert angefertigt werden: "Knit & Wear" heißt dieses Prinzip, bei dem das Kleidungsstück in seiner endgültigen Form aus der Maschine kommt. Auch beim 3-D-Strick wird nur so viel Garn verwendet, wie notwendig ist. Zuvor aber konnte man Strickkleidung nur in einzelnen Schnittteilen verarbeiten, also entweder nach Schnitt stricken oder aus Meterware zuschneiden und diese Teile dann zusammennähen. Beim Zuschnitt jedoch fallen etwa etwa 30 Prozent an Abfall an, sodass heute die ökonomischen und ökologischen Vorteile von 3-D-Strick für sich sprechen.

Bodyscan statt Umkleide

Die Marke Adidas etwa hat Knit & Wear schon 2016 umgesetzt, wobei Kundinnen und Kunden in einem Pop-up-Store vor Strickmaschinen empfangen wurden und vor Ort einen angepassten Stickpullover fertigen ließen. Statt einer Umkleidekabine gab es eine Kabine, in dem ein Bodyscan angefertigt wurde. Außerdem konnten verschiedene Farben und Muster auf den Körper projiziert werden, um die Auswahl zu erleichtern. Innerhalb von drei Stunden war der maßgefertigte Pulli dann abholbereit. Manche Branchenkenner meinen, dass eine solche On-demand-Produktion auf Kundenseite zu einer längeren Tragedauer führen könnte. Denn Menschen entwickeln zu gut sitzenden und individuell angepassten Kleidungsstücken eine engere Beziehung, so die Annahme von Forscherinnen. Aber der Wandel scheint zu radikal, um von heute auf morgen vollzogen zu werden.

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