Bussi, bussi

Mit einem chinesischen Kussgerät übers Internet knutschen

Luftküsse waren gestern, jetzt wird übers Internet geküsst - so richtig (Symbolbild).
Luftküsse waren gestern, jetzt wird übers Internet geküsst - so richtig (Symbolbild). (c) 2018 Getty Images
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Beworben wird das Silikon-Gerät für Fernbeziehungen. Eine App ermöglicht aber auch das Küssen mit Fremden.

Ein bewegliches Instrument aus Silikon soll Menschen in Fernbeziehungen das (Liebes-)Leben erleichtern. Mit Küssen aus der Ferne quasi. Das Gerät ahmt die Lippen des oder Liebsten nach, mithilfe von Drucksensoren und Aktuatoren gar inklusive richtiger Temperatur, Bewegung und dem individuellen Druck des Kusses. Ja gar die lebensechten Geräusche sollen zusammen mit dem Kuss übertragen werden.

„Echte körperliche Intimität“ will man Paaren in Fernbeziehungen ermöglichen. Bisher sind die Lippen nur am chinesischem Markt verfügbar. In sozialen Netzwerken sorgt es längst weltweit für Aufregung: „beunruhigend“ lautet das mehrheitliche Urteil, „das ist sogar für mich zu viel“ scherzt ein Twitter-User. Sitcom-Liebhaber mag es an eine Szene der Serie „Big Bang Theory“ erinnern, in der Howard versucht, Leonard eine „Kissing Machine“ für ebendiese Zwecke anzudrehen. 

Um einen Kuss zu senden (es geht wieder um die chinesische Variante), müssen Nutzerinnen und Nutzer eine Handy-App installieren und das Gerät an den Ladeanschluss des Smartphones anstecken. Hat man sich mit seinem Partner oder seiner Partnerin via App gepaart, kann ein Videoanruf gestartet werden, bei dem man sich dann gegenseitig Kopien der eigenen Küsse schicken kann. 

Die Erfindung wurde der staatlichen chinesischen Zeitung „Global Times“ zufolge bereits patentiert. Sie stammt von einem jungen Mann, der während seines Studiums eine Fernbeziehung führte, mit seiner Freundin also nur via Telefon Kontakt aufnehmen konnte. 

Mit Fremden schmusen

Beworben wird das Gerät bisher für Fernbeziehungen, die App ermöglicht den Nutzerinnen und Nutzern aber auch, Fremden einen Kuss via „Kissing Square“  zu schicken. Dafür müssen glücklicherweise beide Seite zustimmen. Man kann den eigenen Kuss gar für Mehrere bereitstellen, indem man ihn „hochlädt“. Andere können ihn dann herunterladen und mehr oder weniger lebensecht erleben. 

In Chinas größtem Online-Handel Taobao haben bereits einige Nutzerinnen und Nutzer ihren Senf zum Produkt abgegeben. Die Bilanz fällt dort durchwegs positiv aus. „Danke, Technologie“, schreibt jemand, ein anderer: „Meiner Partnerin fiel die Kinnlade runter, als sie es benutzte. Das ist die beste Überraschung, die ich ihr während unserer Fernbeziehung gemacht habe.“ 288 Yuan kostet der Fernküsser, das sind umgerechnet etwa 40 Euro. 

Ein ähnliches Produkt namens „Kissinger“ wurde bereits 2016 vom Imagineering Institute in Malaysia vorgestellt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um realistisch aussehende Lippen, sondern um ein berührungsempfindliches Silikonpad. Mit der Lippenform kommt das chinesische Gerät natürlich viel echter daher, ganz zu Schweigen von den Schmatzgeräuschen.

(evdin)

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