Im Februar gab es noch einmal sinkende Arbeitslosenzahlen. Damit dürfte nun fürs Erste Schluss sein. Mit dem Fachkräftemangel müssen sich Österreichs Unternehmen weiter herumschlagen.
Nicht die Zahl der Arbeitslosen ist es, die den Experten Kopfzerbrechen bereitet, sondern jene der offenen Stellen, die zu einem guten Teil nicht besetzt werden können. Ein Phänomen, das sich seit geraumer Zeit abzeichnet und zuletzt sogar zugespitzt hat. „Viel Arbeit, aber zu wenig Hände“, titelte die „Presse“ bereits im Juli 2021. Schon sprechen Experten und Wirtschaftsvertreter von einem „Paradigmenwechsel“ hin zum Arbeitsnehmermarkt. Ein Zustand, den man, nach den Worten von Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr, in dieser Form in Österreich seit den 1970er-Jahren nicht mehr erlebt hat.
Die Arbeitslosenzahlen sinken stetig, im Februar setzte sich der positive Arbeitsmarkt-Trend einmal mehr fort: Knapp 370.000 Arbeitslose und Schulungsteilnehmer vermeldete das Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwoch. Doch eine andere Zahl deutet bereits an, in welche Richtung es weiter geht: Der Rückgang der Arbeitslosenzahl betrug im Februar nur noch 1,9 Prozent. Im Jänner war er mit 3,7 Prozent noch deutlich stärker gewesen.
Aber immerhin, Österreich darf sich aktuell über die niedrigste Februar-Arbeitslosenquote seit 2008 freuen. Doch die Wirtschaft schwächt sich ab - heuer erwartet das Wifo nur noch ein minimales Wachstum um 0,3 Prozent, nach sensationellen fünf Prozent im Jahr 2022. Und während der Arbeitsmarkt dieser Entwicklung bis zuletzt getrotzt hat, dreht sich nun auch hier der Wind: Die prognostizierte Abschwächung der Konjunktur zeige sich nun bereits durch steigende Arbeitslosigkeit auf dem Bau beziehungsweise unter Jugendlichen, analysierte am Mittwoch AMS-Vorstand Johannes Kopf.