Formel 1

Verstappen folgt den Spuren von Schumacher, Hamilton und Vettel

Formula 1 2023: Bahrain February Testing BAHRAIN INTERNATIONAL CIRCUIT, BAHRAIN - FEBRUARY 24: Max Verstappen, Red Bull
Formula 1 2023: Bahrain February Testing BAHRAIN INTERNATIONAL CIRCUIT, BAHRAIN - FEBRUARY 24: Max Verstappen, Red Bull IMAGO/Motorsport Images
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Glamour-Grand-Prix in Las Vegas im November, Jagd auf „Mad“ Max Verstappen, Lewis Hamilton feilscht um neuen Deal, es gab eine Teamchef-Rochade in der Winterpause: in Bahrain rollt die neue WM-Saison aus.

Einen Titel-Hattrick in der Formel 1 haben bisher nur Michael Schumacher, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel geschafft - Max Verstappen will dieses Trio 2023 einholen. Zur Verfügung steht dem Red-Bull-Überflieger die Rekordanzahl von 23 Rennen bis Ende November, darunter erstmals eine Show der Superlative in Las Vegas. Die Zugkraft der Formel 1 ist vor allem durch den Popularitätszuwachs in den USA auf einem historischen Höhepunkt, was die Verantwortlichen jubilieren lässt.

Am 18. November ist es so weit. Am berühmt-berüchtigten Las Vegas Strip läuft ausnahmsweise an einem Samstagabend Ortszeit das dritte USA-Rennen der F1-Saison an. Eingebettet in einen Glamour, den man sonst nur von der Super Bowl kennt, soll der Grand Prix das Spektakel des Jahres werden, wenn der Hype seinen Siedepunkt erreicht. Der Siegeszug, den die Formel 1 im Sehnsuchtsland USA nicht zuletzt dank der Netflix-Serie "Drive to Survive" angetreten hat, kommt dann ausgerechnet im Entertainment-Mekka mitten in der Wüste zur Vollendung.

Was den Machern beim Medienkonzern Liberty Media als Tagtraum in den Köpfen herumgespukt sein mag, als sie die Formel 1 im September 2016 übernahmen, ist keine sieben Jahre später Realität. Das US-Publikum und die Wirtschaft sind angefixt, alle möchten beim Boom dabei sein. So steigt der Wert der Formel 1 kometenhaft. Der Andretti-Rennstall will mithilfe von General Motors als elftes Team einsteigen, müsste aber laut Medienberichten bald über 600 Millionen Dollar Eintrittsgebühr hinblättern. Für das neue Motor-Reglement ab 2026 sind sechs Marken als Power-Unit-Produzenten fix: Ferrari, Mercedes, Renault, Audi, Honda und Ford.

Die Gegenwart heißt vorerst aber noch Sakhir, wo am Sonntag (16.00 Uhr/live ServusTV, Sky) mit dem Großen Preis von Bahrain die neue Saison startet. Klarer Favorit auf den Titel ist der Niederländer Verstappen, der im vergangenen Jahr mit 15 Siegen einen neuen Rekord aufgestellt hat. Ob Teamkollege Sergio Perez oder andere Herausforderer ihm diesmal näher kommen können? "Max denkt nicht an solche Sachen. Er will einfach gewinnen, dann kommt automatisch die dritte WM", erklärte Berater Helmut Marko. Der RB19 hat sich bei den Testfahrten in Bahrain in der Vorwoche jedenfalls bärenstark präsentiert. "Wir werden sehen, wie schnell wir nächste Woche sind, aber ich bin da positiv gestimmt", sagte Verstappen selbst.

Wie viel Rückstand Mercedes hat, scheint noch schwer greifbar. Der W14 sei "noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber es ist eine gute Ausgangsbasis", meinte Siebenfach-Champion Hamilton, dessen Vertrag mit Ende der Saison ausläuft. Der Brite hat nach dem Rücktritt von Vettel mehr Siege auf dem Konto als alle übrigen Fahrer zusammen, doch sein 104. Sieg verspricht ein hartes Stück Arbeit. Überhaupt: noch nie hat ein Pilot mit über 300 Rennen auf dem Buckel vor dem Karriereende noch einen Sieg gefeiert. Hamilton steht bei 310 Grand-Prix-Teilnahmen, Aston-Martin-Verpflichtung Fernando Alonso bei 358.

Ferrari nimmt in diesem Jahr mit einem neuen Teamchef einen weiteren Anlauf. An die Ankunft von Ex-Alfa-Romeo-Boss Frederic Vasseur waren die Hoffnungen geknüpft, der Franzose schafft es wie einst sein Landsmann Jean Todt, den Ränkespielen bei der Scuderia als unbelasteter Outsider aus dem Weg zu gehen. Vizeweltmeister Charles Leclerc und Carlos Sainz waren nach den Testfahrten nicht allzu optimistisch, die Kurvenperformance dürfte bei der Weiterentwicklung des roten Flitzers etwas gelitten haben. "Wenn wir es schaffen, das Setup in den perfekten Bereich zu bringen, können wir gewinnen", gab sich Leclerc aber kämpferisch.

Vasseur ist nicht der einzige neue Teamchef, vier der zehn Rennställe haben sich dahingehend neu aufgestellt. Andreas Seidl hat McLaren verlassen und statt Vasseur als Sauber-CEO angeheuert, wo er den Italiener Alessandro Alunni Bravo als De-facto-Teamchef eingesetzt hat. Bei McLaren hat Andrea Stella, ein weiterer Italiener, für Seidl übernommen. Ex-Mercedes-Chefstratege James Vowles ist unterdessen der neue starke Mann bei Williams.

Im Rennkalender ist außer Las Vegas auch Katar im Oktober neu. Das Emirat hat bereits in der Saison 2021 ein Rennen veranstaltet. Wegen der schwierigen Corona-Lage in China wurde das für den 16. April geplante Rennen in Shanghai erneut abgesagt. Frankreich ist mit Le Castellet nicht mehr dabei. An sechs Wochenenden kommt das Sprint-Format zur Anwendung: neben Aserbaidschan, Belgien, Katar, Austin und Brasilien auch am 1. Juli beim Österreich-Grand-Prix auf dem Red Bull Ring in Spielberg.

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