Umstrittene Abstimmung

Nigeria: Der „Pate von Lagos“ feiert den Wahlsieg

Wahlsieger Bola Tinubu (unten rechts).
Wahlsieger Bola Tinubu (unten rechts).APA/AFP/KOLA SULAIMON
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Bola Tinubu von der Regierungspartei APC hat laut Kommission die Präsidentenwahl in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat gewonnen. Die Opposition spricht von Betrug.

Bola Tinubu klingt müde, als er in den frühen Morgenstunden am Mittwoch ans Mikrofon tritt. „Ich bin sehr glücklich, dass Ihr mich zum 16. Präsidenten unseres geliebten Landes gewählt habt“, sagt der 70-Jährige. Er sei von Herzen – „und wirklich von Herzen“ – dankbar dafür und rufe seine Rivalen auf, mit ihm zusammenzuarbeiten. „Während der Wahl wart ihr vielleicht meine Gegner, aber nie meine Feinde.“ Nur kurze Zeit vorher hatte die nationale Wahlbehörde den Kandidaten der mächtigen Regierungspartei All Progressive Congress (APC) mit Verzögerung zum Sieger der Präsidentenwahl in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat ausgerufen. Tinubu wollte mit seinen Worten wohl auch einen Schlusspunkt unter einen der umkämpftesten Urnengänge setzen, die das Land je erlebt hat.

„Jetzt bin ich an der Reihe!“

Mit dem offiziellen Wahlsieg scheint einer der mächtigsten und reichsten Politiker Nigerias an sein Ziel gekommen zu sein. Der Sozialdemokrat und ehemalige Gouverneur der Millionenmetropole Lagos (1999 - 2007), der auch unter dem Namen „Pate von Lagos“ bekannt ist, bekam laut Wahlkommission mit 8,8 Millionen (etwa 36 Prozent) nicht nur die meisten Wählerstimmen, sondern auch die erforderlichen 25 Prozent in mehr als 24 der 36 nigerianischen Bundesstaaten. Tinubus Wahlspruch „Jetzt bin ich an der Reihe!“ spielte auch auf seinen Ruf als Königsmacher mehrerer früherer Staatschefs an, darunter seines Vorgängers Muhammadu Buhari (ebenfalls APC), der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.

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