Klimapolitik

Einigung auf EU-Regeln gegen Tricks mit grünen Anleihen

Der Standard für grüne EU-Bonds soll die Klimawende finanzieren helfen.
Der Standard für grüne EU-Bonds soll die Klimawende finanzieren helfen.Die Presse/Clemens Fabry
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Die Union ist Vorreiterin für nachhaltige Investitionsformen. Nun schafft sie einen verbindlichen Standard dafür, was das genau ist.Von unserem Korrespondenten

Die EU hat den Markt für grüne Anleihen vor eineinhalb Jahrzehnten geschaffen, und sie legt nun auch den ersten verbindlichen Standard dafür vor, was genau mit so einer umweltfreundlichen Anleihe finanziert werden darf. In der Nacht auf Mittwoch einigten sich die Verhandler des schwedischen EU-Ratsvorsitzes und des Europaparlaments auf eine diesbezügliche Verordnung. Rat und Parlament müssen das noch formal beschließen, was in den nächsten Wochen geschehen dürfte. Diese Regeln für europäische grüne Anleihen werden dann binnen Jahresfrist in Kraft treten, also in der ersten Jahreshälfte 2024.

Was genau verfügen diese neuen Vorschriften? Wer fortan eine europäische grüne Anleihe auf den Markt bringen will, darf dies nur, wenn er sich an das nun beschlossene Regelbuch hält. Sprich: Das Platzieren solcher grünen EU-Bonds ist natürlich weiterhin eine freiwillige Finanzierungsentscheidung. Wer sie jedoch trifft, kann nicht freihändig bestimmen, was genau er mit so einer Anleihe finanziert. Für viele Unternehmen ist es im Lichte der gesellschaftlichen Debatte reizvoll, ihre Investitionsprojekte als Beitrag zur Klimawende zu deklarieren. Institutionelle Investoren wiederum sind zusehends kraft Drucks ihrer Anleger oder zur Profilierung gegenüber ihren Konkurrenten auf der Suche nach solchen grünen Investitionsmöglichkeiten. Das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren sorgt für das Phänomen des Greenwashing, also der missbräuchlichen Ausschilderung von Anleihen als umwelt- beziehungsweise klimafreundlich.

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