Brüssel-Briefing

ÖVP und Grüne giften einander wegen Pestiziden an

Der Schwarze Alexander Bernhuber und die Grüne Sarah Wiener liefern sich im Europaparlament ein österreichisches Derby über die Frage, ob und wenn ja, wie stark in der EU der Einsatz von Pestiziden verringert werden soll.

Politik ist unter anderem auch eine Frage des Timings. Wenn man am Tag vor einer wichtigen Ausschussdebatte kurzfristig eine Pressekonferenz anberaumt, um deren Gegenstand anzugreifen, heißt das logischerweise meist, dass der Hut brennt, sprich: dass man fürchtet, die Debatte samt anschließender Abstimmung zu verlieren. Insofern erklärte sich der Auftritt des ÖVP-Europaabgeordneten Alexander Bernhuber und seines slowenischen Fraktionskollegen in der Europäischen Volkspartei, Franc Bogovič, am Mittwochvormittag.

Gemeinsam ritten sie scharfe Attacken gegen den Entwurf eines Berichts über die Reduktion des Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft, den der Umweltausschuss des Parlaments am heutigen Donnerstag debattieren wird. Den hat Sarah Wiener verfasst, die in Deutschland erfolgreich gewordene TV-Köchin und Öko-Aktivistin, die seit 2019 für die österreichischen Grünen im Parlament sitzt. Es sei „ziemlich irritierend, ihren Bericht zu lesen“, sagte Bernhuber. Er sei „ideologisch“ motiviert und würde zu einer „echten Schwächung der Lebensmittelsicherheit in Europa führen“, behauptete Bernhuber. Bogovič legte nach: „Das ist die Kriminalisierung des Einsatzes von Pestiziden.“ Wieners Vorschlag sei „gefährlich“ und „verrückt."

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