Mari Koppanens Bank aus ihrer ersten Möbelserie "Fomes"
Serie: Naturtalente

Möbel aus Baumschwämmen

Die finnische Designerin Mari Koppanen überzieht ihre Möbel mit einem rumänischen Pilzleder, das schon Ötzi in der Tasche hatte.

Die finnische Designerin Mari Koppanen arbeitet seit 2017 an pilzbasierten Materialien, vor Kurzem brachte sie ihre erste Möbelserie heraus. Eine Bank und ein dazu passender Hocker. Beides macht einen bequemen Eindruck. Das Besondere an den Stücken erkennt man aber nicht auf den ersten Blick. Die Beine von Koppanens Möbel werden von Amadou überzogen, hergestellt von rumänischen Kunsthandwerkern. Was Amadou ist? Ein verarbeiteter Baumschwamm bekannt als Zunderschwamm (lat. Fomes fomentarius). Das Ergebnis sieht aus wie Wildleder. 

„Amadou ist ein Material für sich. Nicht nur wegen seiner Leistungsqualitäten, sondern auch wegen seines kulturellen und historischen Werts. Pilzmaterialien kommen immer mehr in der Industrie vor, aber in meinen Augen ist Amadou die Mutter von allen. Es wird seit Tausenden von Jahren für verschiedene medizinische und spirituelle Zwecke verwendet. Sogar Ötzi, der Mann aus dem Eis, trug Amadou bei sich“, sagt Koppanen. Das stimmt, die Gletschermumie hatte schon in der Kupfersteinzeit Amadou im Reisegepäck. Den Pilz soll er nach Meinung vieler Forscher zum Feuermachen genutzt haben. 


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