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Gaslieferungen

OMV-Gazprom-Verträge: Die heißeste Kartoffel der Republik

Ein Bild aus besseren (?) Zeiten. Ex-OMV-Chef Rainer Seele und Gazprom-Chef Alexei Miller besiegeln die enge Zusammenarbeit. Flankiert werden sie von Ex-Kanzler Kurz und Wladimir Putin.
Ein Bild aus besseren (?) Zeiten. Ex-OMV-Chef Rainer Seele und Gazprom-Chef Alexei Miller besiegeln die enge Zusammenarbeit. Flankiert werden sie von Ex-Kanzler Kurz und Wladimir Putin.REUTERS
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Warum nur ist Österreich so abhängig vom Gaslieferanten Russland? Die Antwort steckt wohl irgendwo in den OMV-Verträgen mit Gazprom. Aber vom Kanzler Karl Nehammer abwärts will sie niemand kennen. Endlich findet sich ein Eingeweihter - doch spricht er auch?

Wien. Beginnen wir mit den guten Nachrichten. Österreichs Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen ist im Jänner von über 70 wieder auf unter 50 Prozent gefallen. Doch die Debatte darüber, warum die OMV nicht ernsthaft versucht, aus den bis 2040 laufenden Lieferverträgen mit Gazprom auszusteigen, beendet das noch lange nicht. Immerhin will die Republik 2027 weg vom russischen Gashahn sein. Wie soll das funktionieren, wenn der teilstaatliche OMV-Konzern alles weiter laufen lässt wie bisher?

Vor wenigen Tagen ließ Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) im Interview mit Puls24 aufhorchen: Er habe keinen Einblick in die Verträge mit Gazprom – und könne daher nur wenig beitragen. Seither wird das Thema Gazprom-Verträge wie eine heiße Kartoffel hin- und hergeworfen. Die OMV kennt den Inhalt natürlich, spricht aber nicht darüber.

Koalition weiß von nichts

Die Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist nach eigenen Aussagen „über die vertraglichen Details nicht informiert“ und gibt den Ball weiter: „Der Öbag und damit dem Finanzministerium gehören über dreißig Prozent der OMV. Ich gehe davon aus, dass man da einen Weg finden wird, sich über den Inhalt dieser Verträge ein genaues Bild zu verschaffen. Genau aus dem Grund ist die Republik ja strategisch an so einem wichtigen Unternehmen beteiligt.“ Die Öbag habe jedoch auch keinen Einblick, da es sich um privatrechtliche Verträge handle, winkt die Staatsholding ab. Doch „Die Presse“ wurde fündig: Es gibt Eingeweihte in der Republik.


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