Formel 1

Schumacher: Neustart bei Mercedes dank Toto Wolf

Mick Schumacher (GER, Mercedes-AMG PETRONAS Formula One Team 47) BHR, Formel 1 Test, Bahrain International, Bahrain 25.0
Mick Schumacher (GER, Mercedes-AMG PETRONAS Formula One Team 47) BHR, Formel 1 Test, Bahrain International, Bahrain 25.0IMAGO/Eibner
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Mick Schumacher ist nach schwierigen Saisonen bei Haas nur noch Ersatzfahrer. Der Deutsche, 23, sieht bei Mercedes neue Chancen.

Sakhir. Mick Schumacher ist in dieser Formel-1-Saison zum Zuschauen verdammt. Konzentriert verfolgte der 23-Jährige hinter der Streckenbegrenzung Testfahrten von Lewis Hamilton und George Russell vor dem Saisonstart am Sonntag in Bahrain. Er lauschte, saugte jedes Wort auf, dass Ingenieure bei der Auswertung der Daten in der Mercedes-Box benutzten. Er sprach mit Teamchef Toto Wolff, der nicht nur aus Loyalität zu Schumachers Vater auf den Deutschen setzt. Dennoch, der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher muss in der Königsklasse seine neue Rolle akzeptieren: er ist 2023 nur Test- bzw. Ersatzfahrer.

Nach zwei Jahren beim US-Team Haas wurde er abserviert und durch Landsmann Nico Hülkenberg ersetzt. Jetzt lernt er bei Mercedes. Womöglich ist das nur eine Zwischenstation. Vielleicht ein Katapult, eventuell aber auch die Endstation? „Es ist schwierig, weil ich selbst fahren möchte. Ich verstehe aber meine Rolle und meine Aufgaben. Ich weiß, dass sie sehr wichtig für das Team sind“, erzählte Schumacher nach Fahrten auf dem Simulator. Er habe Erfahrung, könne dem Team helfen. Und müsse doch warten, dass ein anderer ausfällt, damit er in einem Grand Prix Gas geben darf.

Die Kälte der Formel 1

Schumacher hat ein Jahr hinter sich, an dem man zerbrechen könnte. So gnadenlos kann die Formel 1 sein. Bei Haas bekam der ehemalige Formel-2-Champion in Dauerschleife vorgehalten, was seine Totalschäden in Saudi-Arabien und Monaco für den klammen Rennstall nicht bedeuten würden. Und all das sei absehbar für seine Zukunft in diesem Team. 2022 hatte er zwölf Punkte errungen. 2021 waren es noch 0.

Schumacher murrte nicht, das taten andere wie sein Onkel Ralf oder Bernie Ecclestone, die beide Teamchef Gunther Steiner die Leviten lesen wollten. Nur, „Schumi“ jr. hätte all das nichts genutzt. Wäre sein Vater dabei, wäre alles anders. Das weiß jeder. Ist er aber nicht. Fragen zu ihm werden weiterhin keine beantwortet.

Auch McLaren könnte ihn einsetzen

„Wie er mit den Problemen umgegangen ist als Fahrer, der nie ein schlechtes Wort über das Team verloren hat, zeigt den wahren Profi“, meinte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Er kennt Micks Vater, in diesem Team könne sein Sohn reifen. Das wisse er auch: „Dass mein Papa hier gefahren ist, macht die Sache noch spezieller.“ Speziell ist daher die Verbindung zu Toto Wolff. Der Wiener machte von Anfang deutlich, wie sehr er ihn schätzt. „Ich glaube, dass wenn man ihm eine sichere Umgebung geben kann, um sich weiter zu entwickeln, kann er ein guter Rennfahrer mit Stammcockpit sein.“

Wolff nannte den Niederländer Nyck de Vries als Vorbild für Schumacher, der Ersatzfahrer bei Mercedes war und in dieser Saison ein festes Cockpit bei Alpha Tauri fährt. Natürlich wünscht sich Schumacher, den W14 auch auf der Strecke, in Rennen zu fahren. Zugriff auf Schumacher hat auch McLaren, das von Mercedes mit Motoren beliefert. Das erhöht die Chancen auf einen Aushilfsjob an einem Grand-Prix-Wochenende.

2024 will Schumacher wieder ein Stammcockpit haben. Aber: Voraussichtlich nicht bei Mercedes. Hamilton will verlängern, Russell ist langfristig gebunden. Und damit hat Schumacher wieder ein Problem.

(dpa)

(FIN/DPA)

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